Bei der Suteria Chocolata AG in Solothurn ist die Nachfrage nach Lehrstellen grösser als das Angebot. Eine Ausnahme in unserer Branche. Was machen die beiden Betriebsinhaber Michael Brüderli und Lukas Koller anders oder besonders gut?

«Wichtig ist, dass ein Betrieb Personen zur Verfügung hat, die Lernende ausbilden können», betont Michael Brüderli. Mit Julia Schmid und Lukas Koller, der 2015 zum Lehrmeister des Jahres gekürt worden ist, hat er Top-Fachleute zur Seite. Ziel ist es, dass die Lernenden bereits nach ein paar Monaten einen entsprechenden Leistungsgrad erreicht haben, wo man sie alleine arbeiten lassen kann.

Positive Auswirkung auf den Betrieb

Die Suteria Chocolata AG beschäftigt zurzeit neun Lernende, fünf in der Konditorei-Confiserie, drei im Verkauf sowie einen als Koch. Die Nachwuchssuche bereitet dem Solothurner Betrieb keine Sorgen. Rekrutiert werden die Lernenden vorwiegend über die Website. Zudem wirbt man an Schulen. «Wir befinden uns in der Situation, dass wir nicht gross werben müssen», erklärt Betriebsinhaber Michael Brüderli. Die Nachfrage ist grösser als das Angebot. Dies liegt sicher auch an der langjährigen ausgezeichneten Reputation des Unternehmens im Lehrlingsbereich. Dies hat positive Auswirkungen auf das Marketing und zahlt sich indirekt aus: «Wir müssten dafür unzählige Inserate schalten!»

Lernende begleiten

Das Renommée kommt allerdings nicht von ungefähr, bedingt Engagement und beginnt bereits bei der Rekrutierung: Michael Brüderli und sein Team stellen keinen Lernenden an, ohne die Eltern persönlich kennengelernt zu haben. Sie seien das Rückgrat eines Jugendlichen und wichtiger als die effektiven Schulnoten. Denn in der Pubertät passiert viel und die Ausbildung sei anspruchsvoller geworden. Die Lernenden müssen begleitet werden.

Es muss «fäge»

Der Anspruch an die Lernenden in unserer Branche sei gestiegen. Allerdings zähle nicht nur das Zeugnis. «Ich war in der Schule auch kein Highfligher», erinnert sich Michael Brüderli. Wichtiger sei die Einstellung und ob die Person in das Suteria-Team passt. Er habe auch schon Lernende mit Topschulzeugnissen aufgenommen, die dann die Berufslehre «häbchläb» geschafft haben.

Für Michael Brüderli ist es wichtig, dass die Lernenden ihre Leistung bringen, sich aber auch wohl fühlen. Es soll so sein, wie er es selber gerne antreffen möchte: «Es muss etwas laufen, es muss fäge!»

Präsentation der Prüfungsprodukte

Nach erfolgreicher Lehre organisiert die Suteria Chocolata AG jeweils für die Lernenden ein grosses Abschlussfest. Die neuen Berufsleute dürfen einladen, wen sie möchten. Zwischen 30 und 40 Personen nehmen in der Regel daran teil.

Die Angestellten, inklusive Michael Brüderli und Lukas Koller, bedienen die Gäste. «Das ist auch Werbung für uns.» Die Gäste erzählen dies weiter.

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