Am letzten SBC-Kongress im Juni wurde Adrian Knobel als Regionenvertreter der Zentralschweiz in den Zentralvorstand gewählt. Wir wollten von ihm in einer Sitzungspause erfahren, wie er das erste Halbjahr erlebt hat und gleichzeitig mit ihm ein bisschen in die Zukunft blicken.

Wie erleben Sie die Arbeit im Zentralvorstand?
Adrian Knobel: Als frisch gewähltes Mitglied erlebe ich die Sitzungen im Zentralvorstand (ZV) als sehr spannend und ich erfahre viel Neues über den Verband, die Branche und die Politik.

Es wird zum Teil auch kontrovers diskutiert …
… ja, das stimmt, die Diskussionen sind teilweise kontrovers, aber sie sind konstruktiv und fundiert. Die Themen sind sehr vielfältig. Es ist beeindruckend, wie viel Fachwissen in diesem Gremium vorhanden ist.
Die Gespräche gehen oft in die Tiefe und verlaufen zielgerichtet.

Das erfordert sicherlich eine gründliche Vorbereitung, vor allem für Sie, als relativ neues Mitglied im Gremium …
… ja, absolut. Eine gewissenhafte Vorbereitung ist wichtig. Die Sitzungs-unterlagen müssen eingehend studiert werden, um die Themen richtig einordnen und mitdiskutieren zu können. Auch der Austausch ausserhalb der offiziellen Sitzungen ist sehr wertvoll – das hilft, das Netzwerk zu stärken und Meinungen zu vertiefen.

Gab es etwas, das Sie im ZV überrascht hat?
Eigentlich nicht. Die Zusammenarbeit entspricht genau meinen Erwartungen.

Was hat Sie besonders gefreut?
Zu sehen, wie engagiert und mit wie viel Herzblut sich die ZV-Mitglieder für unsere Mitglieder, für unsere Branche engagieren, unabhängig davon, ob es sich um einen kleinen Betrieb oder um ein grösseres Unternehmen handelt. Dabei hält man die Finanzen immer im Fokus. So wird verhindert, dass beispielsweise finanzielle Mittel sinnlos «verpulvert» werden.

Was müsste aus Ihrer Sicht verbessert werden?
(überlegt) Im Moment sehe ich keinen Handlungsbedarf. Die Strukturen, die Arbeitsweisen und -Abläufe funktionieren gut. Ich denke, es wäre zu früh, Verbesserungen vorzuschlagen.

Welches sind die wichtigsten Aufgaben, mit welchen sich der ZV beschäftigen muss?
Der angestossene Strategieprozess ist sicher eine Herausforderung. Wir haben an unserem Strategie-Workshop jedoch festgestellt, dass vieles in unserem Verband richtig ist. Einiges kann zurzeit nicht verändert werden. Die politischen Themen bleiben eine extreme Herausforderung. Gerade die politische Arbeit wird von vielen Mitgliedern leider unterschätzt.

Ein großes Thema in der Branche ist der Fachkräftemangel. Was kann der ZV hier unterstützend unternehmen?
Klar, der Fachkräftemangel beschäftigt unsere Branche. Doch es liegt auch an jedem einzelnen Betrieb, für die eigene Sache Werbung zu betreiben und sich die Fragen zu stellen: Bin ich als Arbeitgebender genug interessant? Kommen meine Mitarbeitenden und Lernenden gerne zur Arbeit? Wie funktioniert die Zusammenarbeit im Team – und mit mir? Wir im ZV können Zahlen auswerten, Nachwuchskampagnen lancieren, möglichst viele Werbemittel und Unterstützung anbieten, doch schlussendlich muss jeder selber aktiv handeln, Eigeninitiative zeigen.

Interview Claudia Vernocchi

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