Die St. Galler Bäcker-Confiseure (SGBC) und der SBC-Zentralvorstand schlagen den Kongress-Delegierten den Confiseur Martin Schnyder (Confiserie Roggwiller AG, St. Gallen) als neues Geschäftsleitungsmitglied vor

«Martin Schnyder kann einen beeindruckenden beruflichen Leistungsausweis vorzeigen», erklärte OBC-Präsident und ZV-Delegierter Roland Räber vor dem Zentralvorstand. Der GL-Kandidat sei ein engagiertes SBC-Mitglied und zeichne sich durch seine dezidierten Meinungsäusserungen aus. Er vertrete seine Anliegen vehement und beharrlich, jedoch der Sache dienlich, so Räber weiter. «Die Mitglieder des St. Galler Kantonalverbands SGBC sind überzeugt, mit Martin Schnyder dem Kongress einen ausgezeichneten Kandidaten als SBC-Geschäftsleitungsmitglied vorzuschlagen.»

«panissimo» wollte vom St. Galler Kandidaten etwas mehr erfahren und stellte ihm ein paar Fragen:

Herr Schnyder, Sie stellen sich dem Kongress als neues GL-Mitglied zur Wahl. Weshalb sollen Ihnen die Delegierten ihre Stimme geben?
Das ist bei jeder Wahl eine schwierige Frage. Diejenigen, die mich kennen und vorgeschlagen haben, werde ich nicht überzeugen müssen. Sie kennen meinen Leistungsausweis, weil sie mit mir schon in verschiedenen Gremien zusammengearbeitet haben.

Ich bin im Herzen ein Confiseur, dazu stehe ich zu 100 %. Ich kämpfe für eine Sache so lange, wie man dafür kämpfen kann. Wenn dann die demokratischen Entscheide gefällt sind, respektiere ich diese und vertrete sie danach auch nach aussen.

Haben Sie Beispiele?
So habe ich mich in der Bivo-Gruppe eingebracht und bin dafür eingestanden, dass es heute die Fachrichtung Konditor-Confiseur noch gibt. Es wäre eine Verarmung unseres heutigen Berufes, wenn es nicht weiterhin unsere zwei Fachrichtungen gäbe. Ich habe mich lange für einen Alleingang des damaligen SKCV eingesetzt und habe mir dadurch auch nicht nur Freunde geschaffen, das ist Fakt. Nach der Abstimmung in Gstaad war dieses Thema für mich erledigt. Ich setzte mich vom Moment an, wo ich in den ZV des SBC gewählt wurde, für unsere Branche ein. Ich werde aber meine Fachrichtung, für die ich qualifiziert bin, nie aus den Augen verlieren, denn dafür schlägt mein Herz.

Ich habe gerade deswegen aber grösste Hochachtung vor jedem Bäcker-Konditor, der das Gleiche in seiner Fachrichtung mit Liebe und Fachkompetenz zelebriert. So habe ich in den letzten Jahren gelernt, beide Welten zu verstehen, weil wir einen gemeinsamen Weg eingeschlagen haben.

Wenn also der Kongress ein GL-Mitglied wünscht, das sich für die Sache als Ganzes einsetzt, ohne seine Herkunft zu verleugnen, dann werde ich das gerne machen, und ich bin überzeugt, dass sie mir dann auch die Stimme geben werden.

Wie nehmen Sie die aktuelle SBC-Geschäftsleitung wahr?
Ich möchte nicht auf die einzelnen Mitglieder eingehen, aber ich finde, dass die heutige SBC-Geschäftsleitung gut durchmischt ist mit frischen und arrivierteren Mitgliedern. Sie steht zwar vor vielen Problemen, für die es Lösungen braucht. Doch vieles wurde schon aufgegleist und in die Wege geleitet und steht als Projekt «Reload» zur Diskussion.

Ich finde es toll, dass unser Verband nach langer Suche wieder eine Frau für den Detailhandel gefunden hat, dies ist sehr wichtig. Leider stehen in den nächsten Jahren noch vermehrt Abgänge an, die ersetzt werden müssen.

Ich bin mir aber sicher, dass sich Persönlichkeiten finden lassen, die wie ich den Schritt in so ein Amt wagen.

Welches sind Ihre Ziele als GL-Mitglied?
Grundsätzlich gilt für mich, egal um welche Arbeit es sich handelt, diese immer 100 %-ig zu erledigen. Dies gelingt im Leben nicht immer, aber man kann daran arbeiten.

Für die Zukunft ist für mich wichtig, einen Verband zu haben, der auf finanziell gesunden Beinen steht, der für alle Mitglieder, ob gross oder klein, gleichermassen da ist. Dass alle Mitglieder einen Beitrag leisten, der im Verhältnis zur Betriebsgrösse steht, was meiner Meinung nach, zurzeit nicht der Fall ist. Dies sollte zum Wohle des Verbandes so schnell als möglich geändert werden.

Welches sind Ihre Wünsche an ihre künftigen Geschäftsleitungskollegen?
Dass Sie gesund bleiben, ihre Freude an unserem Beruf hochhalten und dem Verband so lang als möglich erhalten bleiben. Nur so gibt es Kontinuität auf höchstem Niveau.

Haben Sie welche an die Verbandsbasis?
Tragen Sie die Freude an unserem Beruf nach draussen! Leben Sie diese Freude unserem Nachwuchs vor! Bilden Sie sich weiter! Wagen Sie Neues! Dass man dabei auch mal auf die Nase fällt, gehört dazu.

Pflegen Sie die Kontakte in den Kantonalverbänden und gehen Sie auch an die Versammlungen! Sie erweisen Ihren Vorstandsvertretern damit den Respekt, den jeder verdient hat, der sich für so ein Amt verpflichtet! Diese Vorstandsmitglieder erledigen die Arbeit für Sie und nur für Sie und zum Wohle des Berufes. Ich glaube, darüber sollten die ewig Fernbleibenden einmal nachdenken!

Es gibt keine Entschuldigungen für das Fernbleiben an einer HV! Das ist ein Fixtermin und gehört in jeden Kalender eines Mitgliedes.

Welches ist Ihr Lieblingsprodukt oder sind ihre Lieblingsprodukte in der Bäckerei-Confiserie?
Für mich der St. Galler Biber. Er wiederspiegelt für mich auf eindrückliche Weise das Zusammenspiel unserer Branche.

Er ist eine Symbiose von Rohstoffen, die typischerweise in der Bäckerei (Dinkelmehl, Eier, Milch, Zucker) und aber auch in der Confiserie (Zucker, Honig, Gewürze) verwendet werden.

Aus dem Zusammenspiel dieser hochstehenden Rohstoffe und noch weiteren ergibt sich mit viel Liebe und Präzision ein grandioses Produkt. Wenn dieses Produkt dann noch mit Kompetenz, Freude und Leidenschaft vom Detailhandel verkauft wird, gibt es eigentlich nichts, was man sich noch mehr wünscht. So sehe ich auch unsere Branche. Wir müssen im Verband wie auch unter den Betrieben ein Miteinander pflegen, wenn wir in Zukunft gegen die Grossen bestehen wollen.

Das könnte Sie auch interessieren