«Mama, schau, ein Nilpferd!» ruft Neva (11), die zusammen mit Levin (9) in einem Zelt spielt. Er erwidert: «Das Nilpferd macht uns nichts.» Wir sind im Okavango-Delta unterwegs, mit Geländewagen und Dachzelt – quer durch Botswana.

Kinder haben einen anderen Blick auf die Welt. Auf Reisen durch Asien und Afrika haben mich Neva und Levin öfter an Dinge erinnert, die wir Erwachsenen leider vergessen oder gar verloren haben. Schade. Denn Kinder sind grundsätzlich neugierig und vertrauensvoll. Nicht Angst und Bedenken dominieren ihr Verhalten. Vergangenes und Geplantes sind unwichtig, es zählt der Augenblick. Kindliches Interesse für Fremdes und Unbekanntes ist spontan und verspielt.
Das Reisen war und ist – nebst der Bäckerlehre − die beste Lebensschule für mich. Wir lernen andere Menschen und Kulturen kennen, respektieren und tolerieren. Wir lernen, dass es nicht nur unsere Welt und unsere Weltanschauung gibt. Wir lernen, Ängste und Vorurteile abzulegen, und wir lernen uns selbst von einer neuen Seite kennen. Und vielleicht gelingt es uns, beim Reisen wieder zu Kindern zu werden – unterwegs mit wachen Sinnen, offen und unbekümmert.
Ich wünsche uns allen, dass wir vermehrt mit den Augen eines Kindes durchs Leben reisen können – ob in der vertrauten Heimat oder in fernen Ländern und uns (noch) fremden Kulturen.

André Lüthi ist am letzten «Grand Prix des artisans boulangers-confiseurs» zum Ambassadeur du pain et du chocolat ernannt worden.
Er ist Verwaltungsratspräsident und CEO der Globetrotter Group, die 14 Reiseunternehmen umfasst und 450 Mitarbeitende beschäftigt.

swissbaker-blog
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