Die Swiss Bakery Trophy (SBT) organisierte bei Pistor in Rothenburg einen Kommunikations-Workshop. Wie kann ein Medaillengewinn an der SBT verkaufsfördernd eingesetzt werden?

«Viele Bäckereien stellen sehr gute Produkte her», betonte Nicolas Taillens (Crans Montana), verantwortlich für die Swiss Bakery Trophy (SBT). Oft würden diese allerdings nicht wirkungsvoll beworben. Dem Bäcker-Confiseur fehle der Mut und /oder das Wissen für eine gezielte Kommunikation. Im SBT-Seminar bei Pistor in Rothenburg wurden verschiedene Wege aufgezeigt, die ihm das erleichtern.

Beispiel aus der Praxis

Best-Practice-Beispiele am SBT-Kommunikations-Workshop präsentierte Roger Mohn, Geschäftsinhaber der Bäckerei Mohn in Sulgen. Als einzige Bäckerei-Konditorei-Confiserie hat dieser Betrieb 2012 insgesamt acht Goldmedaillen an der SBT erkämpft.

Interne Kommunikation

Die SBT-Kommunikation erfolgt bei Mohn nicht nur bei den Kundinnen und Kunden, sondern auch bei den Mitarbeitenden. Die Abteilungsleiter kreieren im Vorfeld gemeinsam mit ihren Teams geeignete Produkte für die SBT. «Geeignet heisst nicht nur Ausgefallenes, sondern auch Altbewährtes perfektionieren oder neu erfinden», betonte Mohn. Eine Jury, bestehend aus Mitarbeitenden und je einem Stammkunden, der von jeder Filialleiterin bestimmt wurde, wählte die Produkte aus, die für den Wett­bewerb eingereicht wurden.
Für die externe Kommunikation wurden Medienmitteilungen an die Regionalzeitungen verschickt. Zudem wurde in der grössten Regionalzeitung, dem «Thurgauer Tagblatt», ein kommerzielles Unternehmensporträt veröffentlicht, das von zwölf Lieferanten mitfinanziert worden war. Weiter wurde in der E-Mail-Signatur das kantonale Champion-Logo und der Medaillenspiegel 2016 abgebildet.

Goldzopf-Verkauf fast verdreifacht

Seit 2008 erhielt die Bäckerei Mohn für den Goldzopf lückenlos an der SBT die Goldauszeichnung. «Zahlreiche Goldzopf-Degustationen helfen mit, den Bekanntheitsgrad weit über unseren Wirkungskreis zu erweitern», hielt Mohn für die Workshop-Teilnehmenden fest. In den Filialen fanden Degustationen der «Goldprodukte» statt. Lorena und Roger Mohn waren an den Events immer präsent und konnten so mit Kundinnen und Kunden motivierende Gespräche führen.
Im Sommer wurde eine Goldzopf-Aktion durchgeführt. Der Goldzopf, ein beliebter Tombolapreis, wird ausschliesslich in den Goldzopf-Säcken abgegeben. Ein solcher Sack kostet, gemäss Mohn, gut 40 Rappen. Zudem wurde in einem Hochglanzmagazin für den Goldzopf geworben. Kommuniziert wurde auch auf der Website und auf Facebook. Der Verkauf des Gold­zopfs konnte innerhalb von zehn Jahren beinahe verdreifacht werden.
«Kunden lieben Produkte mit Auszeichnungen», betonte Mohn. «Ein mit Gold prämiertes Produkt erhöht den Wert des Geschenkes.» Zudem nehme der Bekanntheitsgrad zu. Der Kunde sei bereit, für Goldprodukte mehr zu bezahlen.

Kommunikation in den sozialen Medien

Latifa Pichler, Online-Marketing bei Pistor, informierte über das neue Informationsverhalten und die damit verbundenen unbegrenzten Möglichkeiten der Kommunikation. «Menschen sind die neuen Medien. Sie wollen gehört und ernst genommen werden. Sie wollen publizieren, teilen und ergänzen, mit Menschen sprechen und die dazu passenden Plattformen wählen.» Sie gab Tipps zur Nutzung von Facebook, Instagram und Youtube. Die Essenz: Entscheidend bei der Vermarktung über soziale Medien sind die Menschen und Geschichten hinter den Produkten. Betriebe sollen ihre persönlichen, authentischen Geschichten erzählen.
Die Swiss Bakery Trophy findet bis zum 3. November in Bulle statt.

www.swissbakerytrophy.ch

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