In einer Welt, in der jeder mit einer Meinung, einem Megafon und einem Social-Media-Konto ausgerüstet ist, scheint es, als ob Lautstärke und Klicks zum neuen Massstab für Wahrheit und Autorität geworden sind.

Doch wer bestimmt, ob etwas «wahrer» wird, nur weil es lauter gesagt oder öfter geteilt wird?
Die moderne Diskussionskultur erinnert manchmal an einen Wettbewerb: Wer kann am lautesten sein? In den sozialen Medien wird dieser Effekt noch verstärkt, da Algorithmen oft diejenigen belohnen, die am meisten Aufmerksamkeit erregen.

Doch während die Lautstärke Aufmerksamkeit erregt, ist es die Qualität der Argumente und fundierte Fakten, die am Ende überzeugen.

Es ist an der Zeit, dass wir uns daran erinnern, dass Wahrheit und Autorität nicht in Dezibel oder Klicks gemessen werden. Es ist an der Zeit, dass wir wieder lernen, zuzuhören und nachzudenken, anstatt uns von der Lautstärke blenden zu lassen. Denn Wahrheit ist nicht immer laut. Manchmal ist sie leise, bescheiden und versteckt sich in den Details, die man nur findet, wenn man genau hinhört.

In einer Welt, die immer lauter wird, sollten wir uns daran erinnern, dass die besten Ideen oft die sind, die nicht geschrien werden müssen, um gehört zu werden.

Vielleicht ist es an der Zeit, das Megafon beiseitezulegen und stattdessen wieder den Wert der leisen, aber kraftvollen Worte zu entdecken.

Roland Räber,
ZV-Mitglied Personen- und Sozialversicherungen
und Vorsitzender SBC-Treuhand AG

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