2018 fanden die letzten SwissSkills im gewohnten Rahmen in den Hallen der BEA Expo in Bern statt. «Panissimo» nahm dies zum Anlass, die drei Schweizermeisterinnen 2018 nach ihren Erinnerungen und Erfahrungen an die Wettkampftage in eben diesen Hallen zu befragen.

Die Schweizermeisterinnen 2018 (v. l. ): Nadja Wüthrich (Detailhandel), Sonja Durrer (Bäckerei-Konditorei) und Rahel Weber (Konditorei-Confiserie).

Wo sind Sie zurzeit tätig + kurzer beruflicher Lebenslauf?

Nadja Wüthrich: Nach den SwissSkills arbeitete ich weitere zwei Jahre als Detailhandelsfachfrau in der Bäckerei und begann die Weiterbildung zur Kommunikationsfachfrau. Nun arbeite ich bei EMME – Die Schweizer Küche und bin dort zuständig für Marketing und Kommunikation.

Rahel Weber: Teilnahme und Gewinn der SwissSkills 2018, danach Vorbereitung auf WorldSkills Kazan 2019 an der Fachschule Richemont und Teilnahme an den WorldSkills 2019. Heute bin ich immer noch an der Fachschule Richemont tätig (in diversen Kursen sowie in der Produktion).

Sonja Durrer: Seit diesem Monat arbeite ich in der Kleinbäckerei Aebersold in Schwarzenegg (BE).
Meine Lehre als Bäckerin-Konditorin habe ich beim Beck Berwert Sarnen (OW) absolviert. Während meines kurzen Abstechers in die Gastronomie habe ich mich für die SwissSkills 2018 vorbereitet. Nach dem Sieg ging alles sehr schnell: die WorldSkills standen vor der Tür. Für das Training konnte ich mein Wissen an der Fachschule Richemont aufbauen. Nach einiger Zeit brauchte ich wieder neue Herausforderungen und habe mich entschieden, die Zusatzausbildung zur Confiseurin zu absolvieren, welche ich diesen Sommer mit Erfolg abgeschlossen habe.

Welche Erinnerungen haben Sie an die SwissSkills?

N. W. : Ich erinnere mich sehr gerne an die SwissSkills zurück. Es war ein tolles Erlebnis, welches mir viele Türe geöffnet hat. Durch die SwissSkills durfte ich wachsen, mich weiterentwickeln und vieles zu mir als Person lernen.

R. W. : Die Teilnahme war die beste Entscheidung. Es war unglaublich! Natürlich mit viel Arbeit verbunden, doch dies war das spannendste. Ich durfte sehr viel in kurzer Zeit lernen und die Atmosphäre in Bern war unvergesslich. Zwar bin ich an meine Grenzen gekommen, doch die Motivation und der Spass waren immer da.

S. D. : Da kommen mir ganz viele positive Erinnerungen in den Sinn. Die stressige und hektische Zeit während des Wettkampfs konnte ich mit viel Freude verbinden. Mein Ziel für die SwissSkills war es, meine beste persönliche Leistung abzurufen und die Leidenschaft zum Beruf den Zuschauern weiterzuvermitteln. Aus solchen Anlässen entstehen auch Freundschaften. Mit einer Konkurrentin hatte ich erst nach einem Jahr wieder Kontakt, wir sehen uns leider nicht sehr viel, aber es ist immer als wäre die Zeit stehen geblieben.

Welche Tipps geben Sie für die Kandidatinnen und Kandidaten mit in die SwissSkills 2022?

N. W. : Das wichtigste ist, dass die Kandidatinnen und Kandidaten auch während der strengen Vorbereitungszeit nicht die Freude an dem verlieren, was sie machen und sich vorgenommen haben. Nur mit viel Freude und Herzblut kann man die besten Leistungen erbringen.

R. W. : Geniesst diese Zeit und zeigt in Bern was ihr alles gelernt habt. Es ist eine einmalige Chance, die nicht viele bekommen. Das heisst, ihr seid ausgewählt worden, weil ihr bereits bis hierhin Ehrgeiz und Willen gezeigt habt – zieht dies weiter! Es wird Hochs und Tiefs geben, doch dadurch werdet ihr stärker und lernt unglaublich viel.

S.D. : Die Vorbereitung ist das wichtigste, um Erfolg zu haben. Lest die Aufgabestellung exakt durch, haltet Gewicht und Anzahl genau ein und plant die Abgabetermine der Produkte im Zeitplan pünktlich ein. Wenn diese Punkte erfüllt werden, habt ihr schon halb gewonnen.
Habt Spass am Wettkampf, es ist eine einmalige Chance dabei zu sein. Die Krönung ist das Gewinnen, aber viel mehr zählt die persönliche Erfahrung.

Wie sieht Ihre berufliche Zukunft aus?

N. W. : Welchen beruflichen Weg ich in meiner Zukunft einschlagen werde, ist im Moment noch sehr offen. Jetzt möchte ich mich in meinem jetzigen Beruf weiterentwickeln. Und wer weiss, vielleicht zieht es mich irgendeinmal wieder zurück in die Bäckerei…- vermissen tue ich die Bäcker-Branche schon ein wenig.

R. W. : Da ich bald ein neues Kapitel erleben darf, wird sich meine berufliche Zukunft ab Winter etwas ändern … Neben meiner Muttertätigkeit werde ich meinen Beruf in den Hofladen meines Partners einbinden und mich selbständig machen. Wie und was sonst noch kommt, wird sich zeigen.

S.D. : Nächstes Jahr werde ich ein Auslandsaufenthalt für sechs Monate in Kanada machen, um meine Englischkenntnisse zu verbessern und mich beruflich sowie persönlich weiterzuentwickeln.

Drei Wünsche an die artisanale Branche …

Nadja Wüthrich:

  • Das vor allem der Detailhandel Branche Bäckerei bekannter wird … Viele wissen nicht, dass es speziell eine Detailhandelsausbildung für diese Branche gibt
  • Dass die Bäcker-Confiserie-Branche mit dem Lauf der Zeit geht und nicht stehen bleibt.
  • Das viele junge und motivierte Leute von der Bäcker-Branche überzeugt werden und die Ausbildung antreten möchten.

Rahel Weber:

  • Gebt euer Wissen weiter, jeder kann noch lernen.
  • Zeigt allen wie fantastisch unser Beruf ist.
  • Habt Spass und seht, wie viel Freude unsere Kundinnen und Kunden an unseren Produkten haben.

Sonja Durrer:

  • Wertschätzung. Ich denke dieses Wort haben schon viele in Bezug unserer Branche gehört. Um unseren Nachwuchs zu motivieren, müssen wir dort etwas ändern.
  • Offensein für neue Ideen. Das Alte ist gut oder auch bequem, doch wir dürfen auch Neues wagen.
  • Ausbildung. Die Lernenden fördern und im Gegenzug neue langjährige Mitarbeitende gewinnen.

Weitere Infos zu den SwissSkills 2022.

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