Als Studentin an der Universität konnte sich Lucile Capponi nicht richtig entfalten. Dann änderte sie radikal ihren Kurs, um sich ihrer Leidenschaft zu widmen: der Konditorei-Confiserie. Eine Entscheidung, die sie bis heute nicht bereut.

Als ich jünger war, dachte ich nicht, dass ich Konditor-Confiseurin werden würde. Ich wollte als Englischlehrerin an der Sekundarschule unterrichten. Als ich nach der Matura mit der Universität anfing, dachte ich immer noch, dass ich einmal diesem Job nachgehen würde. Diese Art zu lernen und der Unterricht an der Universität waren jedoch nicht für mich geeignet, also hörte ich nach zwei Semestern auf.

Unterstützung der Familie

Glücklicherweise hat mich mein Umfeld bei meiner Entscheidung immer unterstützt. Bis ich wusste, was ich tun wollte, habe ich in der Grundschule Lehrervertretungen gemacht. So konnte ich Erfahrungen sammeln und arbeiten, bis ich das Studium wieder aufnehmen würde. Ich nutzte die Zeit, um meine Gedanken zu ordnen, habe viel mit meinen Liebsten diskutiert und hatte sogar ein Beratungsgespräch mit einem Laufbahnberater.

«Ich wollte herauszufinden, ob es mehr ist als nur ein Hobby.»

Es stellte sich heraus, dass ich viel über Patisserie sprach, und die Leute um mich herum erwähnten es immer wieder. So wagte ich den Versuch. Ich schaute mich in verschiedenen Betrieben nach Praktikumsstellen um. Denn ich wollte herauszufinden, ob es mehr ist als nur ein Hobby. Nachdem ich Arbeitseinsätze erlebt hatte – auch bei meinem aktuellen Arbeitgeber – war ich überzeugt: Ich wollte eine Ausbildung zur Konditor-Confiseurin beginnen. So startete ich im August 2016 meine Lehre bei der Wolfisberg SA Boulangerie-Pâtisserie in Carouge (GE).

Wissen, wie man sich organisiert

Das erste Jahr war intensiv, weil ich alle Grundlagen lernen musste: Teige, Basisfüllungen, Konfekt usw. Im zweiten Jahr lernte ich alles über Mousses für Nachspeisen, Eis und Sorbets und begann mit Schokolade zu arbeiten. Ich habe dieses Jahr sehr genossen, weil der Fokus auf meinen Lieblingsarbeiten lag: Desserts und Schokoladenherstellung.

Im dritte Lehrjahr wurde alles perfektioniert. Es war das anstrengendste Ausbildungsjahr, aufgrund der hohen Qualität, die verlangt wurde. Neben Arbeit, Vorbereitung auf die praktische Prüfung und Theoriebüffeln hatte ich nicht viel Zeit für mich. Für einen möglichst reibungslosen Ablauf muss man sich gut organisieren.

Ich habe eine ungewöhnliche Laufbahn. Aber es hat mir viel Freude bereitet, das Konditor-Confiseur-Handwerk zu erlernen. Ich bereue meinen neuen Karriereweg absolut nicht und bin heute so viel glücklicher in diesem Job, der mich jeden Tag fasziniert und in seinen Bann zieht. Ich sehe mich nicht in einem anderen Beruf.

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