Die Berner Quartierbäckerei Bohnenblust AG gibt’s seit kurzem auch in der Innenstadt. Anfang Mai wurde die vierte Filiale im Loeb Lebensmittel an der Schauplatzgasse eröffnet. Co-Geschäftsführerin Ruth Huber zieht ein erstes positives Fazit.

«Wir wurden im September 2019 von der Loeb AG angefragt, ob wir Interesse hätten, den Bäckerei-Shop im Loeb Lebensmittel zu übernehmen», erzählt Mitinhaberin Ruth Huber. Dieses Angebot musste sie zusammen mit ihrem Geschäftspartner Manfred Bohnenblust zuerst überdenken: «Wollen wir, als bekannte Quartier­bäckerei, direkt im Stadtzentrum neben dem Hauptbahnhof präsent sein?» Die Antwort stand schnell fest: Ja! Denn: «Es ist ein guter Standort mit hoher Kundenfrequenz. Zudem passt unser Angebot einwandfrei in den Produkte-Mix mit hochwertigem und regionalem Brand von Loeb Lebensmittel. Und zu guter Letzt stimmt es ausgezeichnet mit unserer Wachstumsstrategie überein», begründet sie den Entscheid.

Flexibel und funktionell

Bei der Umsetzung war der Berner Unternehmerin wichtig, dass das Design hochwertig und funktionell ist. «Ausserdem wollten wir genügend Platz für unser breites Sortiment, eine grosse, individuell regulierbare Kühltheke und ein breites Brotregal, das flexibel bestückbar ist», ergänzt sie. Auch eine optimale Distanz zwischen Theke und Brotregal war ihr wichtig, damit sich das Personal nicht im Weg steht und die Brote trotzdem in Griffnähe sind. Und: Die Fläche zum Bereitstellen das Nachschubs muss in unmittelbarer Nähe sein, damit die Laufwege zur Befüllung möglichst kurz sind.

Damit alles in ihrem Sinne realisiert werden konnte, wollte die Geschäftsführerin mit der Firma Ladenmacher zusammenarbeiten, die bereits andere Filialen erfolgreich für Bohnenblust umgesetzt hatte. Die Vermieterin Loeb AG unterstützte dieses Vorhaben.

«Kundinnen und Kunden freuen sich darüber, dass wir jetzt auch am Bahnhof präsent sind.»

Minimale Fläche optimal genutzt

Besonders gut gelungen ist in den Augen von Ruth Huber das Gesamtbild. Die Aspekte «hochwertig, modern und traditionell» seien ideal kombiniert. Zudem wurde die minimale Fläche optimal ausgenutzt und funktionell gestaltet. Auf die Frage, was sie im Nachhinein anders machen würde, antwortet die Berner Geschäftsfrau kurzerhand: «Nichts!»

Das Schönste, was Mitarbeitenden passieren kann: Einen nagelneuen Laden von Anfang an mitzugestalten und darin zu arbeiten – «Freude herrscht!»

Stetiger Anstieg trotz Corona

«Kundinnen und Kunden freuen sich darüber, dass wir jetzt auch am Bahnhof präsent sind», erzählt die Detailhandelsverantwortliche. Und die Angestellten? Es sei das Schönste, was Mitarbeitenden passieren könne: Einen nagelneuen Laden von Anfang an mitzugestalten und darin zu arbeiten – «Freude herrscht!»
Zwei tüchtige Mitarbeiterinnen konnten vom Vorgänger-Betrieb übernommen werden. «Zusammen mit unserer Erfahrung sind wir sehr schnell und ohne nennenswerte Probleme gestartet», freut sich Huber. «Coronabedingt sind wir natürlich noch nicht dort, wo wir wollen», ergänzt sie. Doch sie ist sehr zufrieden, dass sich der Umsatz seit der Eröffnung am 1. Mai stetig nach oben entwickelt.

Kurze Wege, aber überlastete Strassen

Einer der Vorteile der neuen Filiale seien die kurzen Wege zur Backstube und den übrigen Quartierfilialen – ideal, um frische Backwaren nachzuliefern. Der Nachteil: «Mitten in der Stadt sind die Verkehrswege oft überlastet», so die erfahrene Branchenfrau. Im Lebensmittelladen von Loeb wird das ganze Produktesortiment der Bäckerei Bohnenblust angeboten: Das berühmte Steinhauerbrot, Chnebu- und Bärebrot sowie Köstlichkeiten aus der Konditorei und Confiserie und natürlich feine Sandwiches.

Transparent und ohne Überraschungen

«Die Zusammenarbeit mit Ladenmacher ist immer wieder eine Freude. Sie haben uns gut beraten, unsere Wünsche optimal berücksichtigt. Und wohl das Wichtigste: Die Projektleitung, -realisierung und -koordination mit den Architekten von Loeb haben so gut funktioniert, dass nach zwei Wochen Umbau der Wechsel vom Provisorium in den neuen Laden bereits zwei Tage früher erfolgen konnte», unterstreicht die Berner Betriebsleiterin. Und auch das Budget konnte gemäss Ruth Huber problemlos eingehalten werden: «Dieses ist mit Ladenmacher immer sehr transparent und ohne Überraschungen.»

Bohnenblust seit 1968

Die Bäckerei-Konditorei Bohnenblust wurde von Andreas und Danielle Bohnenblust im November 1968 in Bern eröffnet. Bereits fünf Jahre später war die Kapazitätsgrenze in der Produktion erreicht. Es wurden zusätzliche Lokalitäten im Breitenrain-Quartier, dem Sitz der Hauptfiliale, bezogen. Das erste Geschäft an der Thunstrasse wurde noch bis 1980 als Filiale weiterbetrieben.1984 bis 1985 wurden der Laden und die Produktionsräume ein erstes Mal renoviert.
1997 startete Ruth Huber, heute Mitinhaberin und Geschäftsleitungs­mitglied, mit ihrer Arbeit in der Bäckerei-Konditorei Bohnenblust.
2001 erfolgte der zweite Ausbauschritt: Die Produktionsräume wurden erneut vergrössert und mit einer befahrbaren Kühl- und Tiefkühlzelle ausgerüstet. Drei Jahre später wurde der Laden renoviert.
Im Oktober 2010 erfüllte sich Andreas Bohnenblust mit einer erneuten Vergrösserung und Eröffnung eines Cafés einen weiteren Traum. Rund ein halbes Jahr später erfolgte die Gründung der Bäckerei Bohnenblust AG. Im Herbst 2011 wurde eine Filiale in der Berner Länggasse eröffnet, und Ende 2011 trat Sohn Manfred Bohnenblust als Geschäftsführer ins Unternehmen ein. Ein Jahr später übernahmen Ruth Huber und Manfred Bohnenblust die Aktien der AG und gemeinsam die Geschäftsführung. Vor rund zwei Jahren wurde die neue Backstube im Nordosten von Bern in Betrieb genommen und im Februar 2018 die dritte Filiale eröffnet

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