Viel Innovationsgeist, Begeisterung und die nötige Portion Mut haben sich gelohnt: Das jüngste Kind der Bäckerei-Konditorei Füger ist ein wahres Bijou. Die Filiale in Steinach mit Bäckerei-Café ist seit rund einem halben Jahr offen und wird erfolgreich von der sechsten Generation, vom diplomierten Bäcker-Konditor Fabian Füger, geführt.

«Handmade» steht am Eingang der neuen Füger-Filiale in grossen Lettern geschrieben, und handmade wird hier auch gelebt. «Sehen Sie, wie aus Tradition und mit viel Liebe von Hand gebacken wird», heisst es einleitend auf der originellen «Menü-Karte», ein dekoratives Holzbrett mit darauf geschraubten Menüblättern.

Beda Füger und seine Ehefrau

Helen Füger führen das Hauptgeschäft in Mörschwil in fünfter Generation. Und nun ist bereits die sechste am Ruder. Im Juni ist in Steinach mit viel Innovationsgeist und Engagement eine neue Filiale eröffnet worden. Der diplomierte Bäcker-Konditormeister Fabian Füger, zuvor als Fachlehrer im Richemont tätig, hatte klare Vorstellungen, wie sein Betrieb aussehen und funktionieren sollte. Sein Konzept geht auf. Er und seine Eltern sind mit dem Geschäftsgang zufrieden.

«Wir wollen nichts verstecken»

Transparenz steht in Steinach im Zentrum: «Wir wollen nichts verstecken.» Deshalb wird an der Verkaufstheke produziert, die Backstube befindet sich im Laden. Damit verleiht man dem Kunden die Sicherheit und betont die Regionalität und die Frische. Die Gipfeli sind jeweils nicht älter als eine halbe Stunde.

In der Filiale in Steinach entdeckt man zahlreiche innovative Highlights. Da ist der Wellness-Room. Hier werden die Teige in Barrique-Holzfässern, gut sichtbar hinter einer dekorativen Vitrine, gelagert und zum Reifen gebracht. Aus Mehl, Bodenseewasser, Backhefe und Salz, ein bewährtes Rezept seit 1850, werden die Teige im Hauptgeschäft in Mörschwil hergestellt. Sie werden jeweils kurz vor Mittag angeliefert. In den Fässern können diese ruhen. Am darauf folgenden Tag werde die Teige verarbeitet.

Die Brotscheibe im Zentrum

Die Brotscheibe ist in der Filiale in Steinach zentral, «sie ist authentisch», so Fabian Füger. Das Brot­sortiment ist schmal, aber der junge Berufsmann schöpft daraus einen Mehrwert. Acht Brotsorten stehen zur Auswahl:

– Bergwurzel: Mehrsaatenbrot mit saftiger, aromatischer Krume.

– Steinacher: ein währschaftes Ruchbrot.

– Mühlibrot: aus Weizen, Dinkel, und Vollkornmehl.

– Bodenseebrot: ein Weizen-Roggen-Mischbrot mit feinporiger Krume.

– Roggen-Dinkelbrot: ein weizenfreies, dunkles Roggen-Dinkel-Brot.

– Bürlibrot: ein Halbweissbrot mit luftiger, unregelmässiger Krume.

– Husbrot: ein Weizen-Roggen-Mischbrot aus hauseigenem Sauerteig.

– Fügers Butterzopf.

Produziert werden grosse Laibe Brot à 5 Kilogramm. Der Kunde kauft Brot je 100 Gramm. Der Cezar-Salat, der im Café unter anderem angeboten wird, wird wirkungsvoll auf einer Brotscheibe serviert. Der Inhalt der Sandwichs wird verführerisch offen präsentiert.

Speziell ist auch die Glacé. Es werden nur vier Sorten angeboten. Doch diese werden jeden Tag frisch produziert in einer neuartigen Maschine von Carpigiani, die ein Kristallisieren verhindert. Der Kunde kann an der Theke seine Glacé mit verschiedenen Zutaten selber zusammenstellen.

Wasserstation

Im Café hat es eine Wasserstation. Das Wasser ist unentgeltlich verfügbar. Der Kunde kann sich dort selber bedienen. Die regionalen Rohstofflieferanten werden auf einem grossen Bildschirm im Café vorgestellt, und zwar mit einem handgezeichneten Film. «Damit zeigen wir auf, dass wir mit Waren aus der Region arbeiten», betont Fabian Füger.

Tesla-Ladestation

Steinach befindet sich am Bodensee, einer beliebten Radtour-Region. Deshalb hat Fabian Füger vor dem Geschäft Velo-Steckdosen installieren lassen und eine Tesla-Ladestation. Der Strom ist für die Kunden wie auch für Fügers unentgeltlich. Der Kanton St. Gallen kommt im Rahmen eines Pilotprojekts für die Kosten auf.

Im Dorf etabliert

Die neue Füger-Filiale hat sich im Dorf etabliert. Einerseits ist es das Angebot, andererseits trägt sicher auch dazu bei, dass beim Bau mit regionalen Handwerkern zusammengearbeitet worden war und so die bestehenden Kunden berücksichtigt sowie neue gewonnen worden sind. Begleitet wurden Fügers durch die in Hamburg ansässige Firma Konzeptwerkstatt.

«Ich habe den Ball nicht neu erfunden, sondern einfach anders gespielt», meint Fabian Füger zum Schluss unseres Gesprächs. Ja, er ist stolz auf das bisher Erreichte, nicht nur auf sich, sondern auch auf seine Familie und seine Mitarbeitenden, die Verantwortung mittragen und ihre Aufgabe mit Bravour lösen.

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