312 Kilometer, 5000 Höhenmeter – mit der Teilnahme am Radrennen «Mallorca 312» hat Ramona Marggi, Inhaberin der Bäckerei «gsund» in Schindellegi (SZ) Grossartiges geleistet und sich einen Traum erfüllt.

Ende April starteten rund 8500 Radfahrerinnen und Radfahrer auf der spanischen Ferieninsel Mallorca zum Rennen «Mallorca 312». Mit dabei war Ramona Marggi, die in Schindellegi die Bäckerei «gsund» betreibt.

Auch Tage nach dem Event wirkt die Begeisterung über das Erlebte nach und steckt an. Die sportliche 35-Jährige sagt am Telefon gegenüber «panissimo»: «Die Strecke mit atemberaubender Kulisse war genial.» Und auf ihrer Facebook-Seite schreibt sie zu den Bildern: «Was für ein Event, was für eine Stimmung.»

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Ziel erreicht und Traum erfüllt

Um 7 Uhr in der Früh erfolgte der Startschuss: 8500 Sportlerinnen und Sportler fuhren gestaffelt los. «Eine unglaubliche Energie. Ich habe noch nie so viele Radfahrer auf einmal gesehen!», erinnert sich Ramona Marggi.

Die Strecke führte über den höchsten Berg von Mallorca, den Puig Major (1445 Meter), ins Tramuntana-Gebiet, zur Küste nach Paguera und zurück nach Arta. Sie habe sich bereits in den ersten Kilometern müde in den Beinen gefühlt, so Marggi. Doch die Kräfte kamen wieder – bis Kilometer 250. Da streikte das Velo, die Bremsen blockierten, und sie stürzte. Ramona Marggi verlor deswegen den Anschluss an ihre Gruppe. Aufgeben kam für die ehrgeizige Unternehmerin aber nicht in Frage. «Ich fuhr den Rest der Strecke praktisch alleine und habe es irgendwie geschafft, mich selber immer wieder zu motivieren.» Trotz Schmerzen vom Sturz und Krämpfen in den Beinen. Der grösste Gegner jedoch sei der Wind gewesen: «Weil ich alleine unterwegs war, fehlte mir die Möglichkeit, im Windschatten zu fahren.» Die blockierten Bremsen machten es ihr zusätzlich schwer. Doch sie schaffte es und kämpfte sich nach 13 Stunden und 58 Minuten ins Ziel, entkräftet und zitternd, aber stolz und dankbar, dass sie ihren Traum verwirklichen konnte. «Ein unbeschreibliches Glücksgefühl überkam mich.»

Kämpfen, durchhalten, reüssieren

Die leidenschaftliche Radrennfahrerin Marggi wusste, als sie sich entschied, am Radrennen «Mallorca 3012» teilzunehmen, dass es nicht leicht werden würde. Entsprechend hat sie sich mit Trainings auf dem Velo und im Fitnessstudio auf den grossen Tag vorbereitet. Bei einem Radrennen sei es wie im Berufs­leben, erklärt die fröhliche Frau: «Man muss ein Ziel vor Augen haben, flexibel bleiben, kämpfen und durchhalten. Nur so kann man am Ende reüssieren.»

Die gelernte Bäckerin-Konditorin weiss, wovon sie spricht. Mit gerade einmal 25 Jahren gründete sie die Bäckerei «gsund», die sich auf kohlenhydratarme und zuckerfreie Backwaren spezialisiert hat. Als eine der ersten Bäckereien in der Schweiz vertreibt sie ihre Backwaren über ihren Online-Shop in die ganze Schweiz. Als 1-Frau-Betrieb gestartet, beschäftigt sie heute zehn Mitarbeiterinnen in ihrer Schau-Bäckerei in Schindellegi.

Fotos: www.swissbaker.ch/panissimo > Fotogalerien

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