Wer die Liebe der Griechen zu Süssigkeiten verstehen will, kommt nicht drum herum, sich mit griechischer Kulinarik zu befassen…
Ich bin kein Freund von Pauschalisierungen, aber mit folgender Behauptung liege ich sicherlich nicht falsch: Griechen lieben Süsses. Ich übrigens auch und deshalb pilgere ich bei meinen Aufenthalten in Griechenland gerne von der einen Bäckerei zur nächsten. Dabei versuche ich in meiner Funktion als Sensoriker mit Schwerpunkt Food Design, immer mal wieder den Genusscode der gekauften Gaumenfreuden zu knacken.
Wer die Liebe der Griechen zu Süssigkeiten verstehen will, kommt nicht drum herum, sich mit griechischer Kulinarik zu befassen. Spannend dabei: Die traditionelle griechische Küche wurde im Laufe der Geschichte nicht etwa ins Museum verbannt, sondern ist bis heute Teil der täglich gelebten Esskultur. Entsprechend finden aus vergangen Tagen nach wie vor viele traditionelle Süssigkeiten ihren Weg zum Mund.
Das diese gelebte Tradition nicht zwingend eine Bremse für Fortschritt sein muss, wird einem bei einem Blick in die Vitrinen griechischer Bäckereien und Patisserie-Tempel schnell klar. In solchen findet sich neben triefend süssem und hyperklebrigem Traditionsgebäck auch super moderne Patisserie. Und wie es scheint, steht selbst bei der Kategorie Glacé die Zeit nicht still. Diesbezüglich gehören kleine Cornets zu meinen Favoriten, die in verschiedenen Aromen im Angebot sind.
Ein paar griechische Spezialitäten und Eigenheiten wünschte ich mir auch in schweizerischen Bäckereien-Confiserien anzutreffen. Beispielsweise gefällt mir, wenn das ausgewählte Brot vor dem Bezahlen auf die Waage kommt und schlussendlich der Brotlaib pro Gramm bezahlt wird.
Der renommierte Food-Journalist und -Sensoriker Patrick Zbinden wurde am SBC-Kongress zum «Ambassadeur du pain et du chocolat 2021» ernannt. Unter dem Titel «Unterwegs mit dem Ambassadeur» berichtet er regelmässig über Trends, positiv oder negativ Aufgefallenes …