Endlich fanden die SwissSkills, die zentralen Schweizer Berufsmeisterschaften in Bern, wieder in gewohnter Form statt! Für die Bäcker-Confiserie-Branche hiess dies vor allem, dass die neuen Schweizer Meisterinnen in den Fachrichtungen Bäckerei-Konditorei, Konditorei-Confiserie und Detailhandel gekürt wurden. Doch auch sonst bot unsere Branche den 120000 Besucherinnen ein spannendes Programm.

Nach vier Wettkampftagen in der Arena der Bäcker-Confiseure standen sie am Samstagabend, 10. September, endlich fest – die drei Schweizer Meisterinnen unserer Branche. Etwas müde, aber glücklich, durfte sich das Trio an der Siegerehrung in der Postfinance Arena feiern lassen: Bei den Bäcker-Konditoren freute sich Vera Stocker aus Wegen-stetten/AG (Bäckerei-Konditorei-Café Weber AG, Davos) über den ersten Rang. Von den Konditorei-Confiseuren errang Nadia Koller aus Appenzell/AI (Läderach, Ennenda) den ersten Platz, während bei den Detailhandels-fachfrauen Léane Plumey aus Crans-Montana/VS (Confiserie Roelli Sàrl, Porrentruy) siegte. Daniel Nyfeler, Präsident der SBC-Wettbewerbskom-mission, zeigte sich hochzufrieden mit den in der Wettkampfarena gezeigten Leistungen: «Es macht enorm Freude, so viele junge Berufs-leute zu sehen, die für ihren Beruf – ihre Berufung – leben und sich voll einsetzen.»

Erfolgreiche Talente

Vera Stocker setzte sich gegen elf weitere Talente in der Fachrichtung Bäckerei-Konditorei durch. Alle Kandidatinnen mussten unter Zeitdruck Brote, Kleingebäcke, Snacks, Hefesüssteiggebäcke, tourierte Hefeteig-gebäcke und ein Schaustück herstellen. Ein Muss war das Schaustück auch in der Fachrichtung Konditorei-Confiserie. Zudem stellten die Gewinnerin Nadia Koller und ihre zehn Konkurrentinnen Torten, Pâtisserie Tartelettes, Pralinen und Fantasiefiguren her. Dazu kam eine «Überraschungsaufgabe». Ihr ganzes Können brauchte auch die Gewinnerin Léane Plumey bei den Detailhandelsfachfrauen: Geschenke wollten kunstvoll verpackt und Werbetafeln sorgfältig beschriftet sein – und schlussendlich musste alles stimmig zu einem Ausstelltisch kombiniert werden; passend zum nicht einfachen Thema «Die vier Elemente – Wasser, Luft, Feuer, Erde». Besonders spannend für das Publikum war, wie sich die zwölf Kandidatinnen im Verkaufs- und Beratungsgespräch schlugen.

Gruppenbild aller SwissSkills-Teilnehmenden am SBC-Stand.

Wettkampftage voller Highlights

Vom Mittwoch, 7. bis Samstag, 10. September standen pro Tag jeweils acht oder neun junge Talente unserer Branche im Einsatz. Sie kreierten herrliche Torten und Backwaren, entwarfen Geschenkpackungen, führten Verkaufsgespräche etc. Das zahlreich erschienene Publikum hatte somit ausreichend Gelegenheit, die Faszination der Bäcker-Confiseriebranche hautnah mitzuerleben. Und, man darf zurecht hoffen, dass sich einige Jugendliche näher über unsere Berufe informieren und die Schönheit unserer Tätigkeiten erleben durften. Für eine optimale Kommunikation mit dem Publikum und interessante Gespräche mit den Wettkämpferinnen sowie den Branchenbotschafterinnen sorgten die Moderatorin Linda Fäh und der französischsprachige Co-Moderator Sébastien Knecht.

Abwechslungsreicher Sonntag

Der wettkampffreie Sonntag bot viele Höhepunkte: So konnten die Zuschauerinnen unter anderem die Schweizer Meisterinnen 2020 sowie WorldSkills-Teilnehmerinnen 2022 Vera Stocker (LU) – nicht zu verwechseln mit der neuen Schweizer Meisterin Vera Stocker – und Juliana Thöny (AG) beim Zopfflechten und Modellieren von Marzipanfiguren beobachten. Ausserdem durfte sich das Publikum im Zopfflechten mit den drei «Ambassadeurs du pain et du chocolat» Linda Fäh (Moderatorin und Sängerin), André Lüthi (Verwaltungsratspräsident Globetrotter Travel Service AG / CEO Globetrotter Group AG) und Patrick Zbinden (Lebensmittel-Sensoriker und Food-Journalist) messen.

Patricke Zbinden, André Lüthi und Linda Fäh beim Zöpfeln.

Für das Publikum war es eindrücklich zu erleben, wie geschickt sich die Profis und Branchenbotschafter beim «Zöpflen» anstellten. Und, bestimmt erhielt der eine oder die andere Zuschauerin noch einen heissen Tipp für den nächsten selbst gemachten Zopf … oder die Einsicht, dass sich der Einkauf beim Profi doch lohnt …

Christian Bärtschi

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