Es scheint eine Herausforderung jeder Branche zu sein: genügend Nachwuchs für den Betrieb zu finden. Was mir fast noch wichtiger erscheint, ist die Frage zu lösen, wie wir allgemein für die Branche genügend Nachwuchs generieren. Hier sind fünf Lösungsansätze für Betriebe und die Branche.

1 – Content für die gesamte Rekrutierungsjourney produzieren

Wenn sich junge Leute für einen Beruf oder Betrieb interessieren, forschen sie nach. Sie googeln nicht nur eure Webseite, sondern betrachten konkret eure Videos und Bilder auf der Webseite, eure Social Media Kanäle und im besten Fall weiteren Content auf der Plattform. Von der Aufmerksamkeit bis zur Bewerbung werden viele Sachen angeschaut und dort muss man bereit sein. Interessante, authentische Kurzvideos sollten zu entdecken sein und dafür motivieren. Wir müssen sie von uns überzeugen. Im besten Fall von jungen Leuten für junge Leute! Lässt die jungen TikTok und Insta Content produzieren.

2 – Flexibilisiert euren Arbeitsalltag

Mir ist klar, dies ist ein grosser Wunsch, aber die Frage, wie man den Alltag der Branche flexibilisieren kann, ist wichtig, aber komplex. So oft ich von den Branchenverantwortlichen höre, dass der Alltag halt so ist, wie er ist und man nichts flexibilisieren kann, so oft höre ich von der jungen Generation, dass genau dieser Punkt abschreckend ist oder unattraktiv. Wenn es jemand schafft, neue Arbeitsmodelle und entsprechend neue Prozesse im Hintergrund zu entwickeln, dann wird das die grosse Innovation sein und sehr attraktiv wirken.

3 – Schnuppertage optimieren

Ebenfalls ein sehr wichtiger Faktor sind die Schnuppertage. Wer hier einen guten Job macht und sich genügend Zeit für die jungen nimmt, wird gewinnen. Unsere Fokusgruppen und unsere Rekrutierungsprojekte zeigen es immer wieder. Wenn ich die junge Generation «im Haus» habe, kann ich sie von uns überzeugen. Nehmt euch also die Zeit, einen tollen, aber authentischen Tag zu planen und durchzuführen.

4 – Berufsbildungsmesse-Auftritt überdenken

Ein moderner Berufsbildungsmesse-Auftritt für die Gen Z ist interaktiv, nahe beim Handwerk, digital und analog, zeigt mit vielen modernen Videos und Bildern den Arbeitsalltag und vermittelt im besten Fall das Gefühl, als wäre man selber in der Backstube. Hier muss man im Vergleich zu den anderen Berufen mithalten können.

5 – Inspirierende Führung

Wir werden in den nächsten 10 Jahren enorm viele Betriebe in die nächste Generation geben müssen und dadurch viele Nachwuchskräfte mitziehen. Wer in der täglichen Führung nicht inspiriert, verliert. Überlegt euch, wie ihr persönlich die nächste Generation begeistern könnt und dadurch einen entscheidenden Einfluss darauf habt, wie sich die Gen Z weiterentwickelt und hoffentlich ein Leben lang in der Branche bleibt.

Yannick Blättler

Yannick Blättler ist Gründer und Inhaber der auf die Gen Z spezialisierte NEOVISO AG. Das Unternehmen untersucht mit eigenen Studien regelmässig die 14-27-jährigen der Schweiz, Deutschland und Österreich.


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