Nach dem Frühjahrsputz steht eine weitere Herausforderung an: Die Checklisten aus der ASA-Branchenlösung sollten regelmässig, idealerweise einmal jährlich, aktualisiert werden. Das Erkennen von Gefährdungen bildet die Grundlage für präventive Handlungen wie dem Definieren von Schutzmassnahmen.

Damit Präventionsarbeit betrieben werden kann, müssen die Gefährdungen überhaupt erst bekannt sein. Insbesondere langjährige Mitarbeitende neigen zu Betriebsblindheit. Um diesen Effekt zu überspielen und um den betriebenen Aufwand auch gegenüber Vollzugsbehörden nachweisen zu können, empfiehlt sich das jährliche Durcharbeiten der Checklisten aus der ASA-Branchenlösung. Langfristig muss gegenüber der Arbeitsinspektion nachgewiesen werden können, dass betriebliche Gefährdungen bekannt sind und der Zustand des Sicherheitskonzepts laufend verbessert wird.

Werden nun beim Durcharbeiten der Checklisten Abweichungen festgestellt, so müssen diese mit Schutzmassnahmen nach der STOP-Logik behoben werden. Begründet mit dem höheren Wirkungsgrad haben Substitution und technische Lösung immer Vorrang vor organisatorischen und personenbezogenen Massnahmen. Wird eine Gefährdung durch Substitution eliminiert, erübrigen sich wiederkehrende Prüfungen zur Schutzwirkung und auch periodische Nachschulungen können eingespart werden.

Substitution und technische Lösungen haben Vorrang vor organisatorischen und personenbezogenen Massnahmen. Langfristig sind diese auch günstiger.

Beispiel Dachlawine

Nehmen wir hierzu das Beispiel einer Gefährdung durch Dachlawinen: Wird das steile Firstdach der Filiale mit einem Flachdach substituiert, ist die Gefahr von abrutschenden Schneemengen gebannt. Sind Änderungen am Dach aufgrund von Denkmalschutz, Ortsbildkommission etc. ausgeschlossen, werden technische Massnahmen geprüft. Schneefänger auf dem Dach könnten die abrutschenden Schneemengen bereits stark begrenzen. Nur wenn nicht vertretbare Restrisiken bestehen, werden diese mit organisatorischen Massnahmen (Schulung) oder personenbezogenen Massnahmen (Helm) auf ein vertretbares Niveau gemindert.

Meist erfordern Substitutionen oder technische Massnahmen eine grössere Investition. Sie sind dennoch nachhaltiger, da sie auch bei (bewusstem) menschlichem Fehlversagen wirksam sind und bedeutend geringeren Aufwand bei der wiederkehrenden Prüfung der Wirksamkeit verursachen. Es wird also kein Betrieb genötigt, eine jährlich wiederkehrende Schulung zum Flachdach oder zu Schneefängern abzuhalten.

Benjamin Horand, Leiter Fachstelle ASA und Qualitätsmanagement

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