Die sogenannte «AHVplus»-Initiative fordert eine pauschale Erhöhung aller laufenden und künftigen AHV-Renten um 10 %. Diese Forderung steht völlig quer zur derzeitigen Situation der Altersvorsorge und zur demografischen Entwicklung.

Aufgrund der tiefen Geburtenraten, des Eintritts der Babyboomer ins Pensionsalter und der Tatsache, dass die heutigen Rentnerinnen und Rentner älter werden als je zuvor, schreibt die AHV bereits Verluste. Wenn wir keine Gegenmassnahmen ergreifen, fehlen bis 2030 jährlich rund sieben Milliarden Franken im AHV-Topf. Bereits mit dieser Perspektive kommen wir nicht um Beitragserhöhungen zugunsten der AHV herum.

Damit Berufstätige und Rentner sich noch lange auf eine sichere AHV verlassen können, braucht es eine Gesamtreform der Altersvorsorge und keine willkürliche Rentenerhöhung für alle.

Das Volk stimmt am 25. September über die Initiative ab.

Erwerbstätige und Steuerzahler zahlen die Zeche

Die Initianten sagen nicht, wer die fehlenden 13 Milliarden Franken pro Jahr bezahlen soll. Viele Möglichkeiten bleiben aber nicht. Es ist klar, dass einerseits die Erwerbstätigen und die Arbeitgeber über eine Beitragserhöhung für diese Kosten aufkommen müssten.

Für die Umsetzung der Initiative wäre zusätzlich mindestens ein Prozent mehr Lohnabzüge für Arbeitnehmende und Arbeitgeber zu berappen – und das schenkt ein. Damit würden die Lohnkosten in der Schweiz einmal mehr ansteigen und die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Schweiz darunter leiden. AHV-Beitragserhöhungen schaden den Unternehmen. Zudem würden ein höherer Bundesbeitrag und weitere MwSt-Erhöhungen nötig. Das vor dem Hintergrund, dass man dies ohnehin schon bei der laufenden Rentenreform beabsichtigt. Das ist Gift für den Standort Schweiz, verteuert alle Waren und lässt allen weniger zum Leben.

Wer profitiert?

Die verführerische Initiative würde zu einem Novum führen, was gewerkschaftliche Anliegen anbelangt: Unbesehen der finanziellen Situation im Alter sollen alle Rentner/innen 10 % mehr AHV bekommen. Für Vermögende ein netter Zustupf, auch wenn sie ihn nicht brauchen! Ein klarer Fall von Mittelverschwendung nach dem Giesskannenprinzip.

AHV gefährden statt sichern?

Die Annahme der Initiative würde unsere Altersvorsorge gefährden, Milliarden kosten und die Falschen begünstigen. Ausserdem werden vor allem Erwerbstätige und

Arbeitgeber die Zeche bezahlen. Höhere Lohnbeiträge sind die Folge, und der AHV-Ausbau wird auf der Kreditkarte der Jungen belastet.

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