Handschuhe im Verkauf – für viele Konsumentinnen und Konsumenten ein Zeichen von Hygiene, Sauberkeit und Sicherheit. Allerdings stellt das permanente Tragen von Einweghandschuhen für das Verkaufspersonal ein Gesundheitsrisiko dar.

Laut einem Bericht der deutschen Berufsgenossenschaft für Nahrungsmittel (BGN) kann das ständige Tragen von Handschuhen bei Verkäuferinnen und Verkäufern die Haut schädigen. Diese «Zeitbombe» ist nachvollziehbar: Die Schweissbildung in den oft noch gepuderten Handschuhen bilden optimale Voraus­setzungen für ein Mikroklima, das auf die Dauer zu schwerwiegenden Hautirritationen führen kann. Fakt ist: Eine nicht mehr intakte Haut stellt eine grössere Gefahr für die Lebensmittelsicherheit dar als eine gesunde.

Saubere und desinfizierte Hände

Verschiedene mikrobiologische Untersuchungen bestätigen, dass saubere, gewaschene und desinfizierte Hände wesentlich keimärmer sind als Einweghandschuhe, wo kein «Schmutzgefühl» mehr vorhanden ist. Diese Haltung wird schon seit Jahren von den Hygieneverantwortlichen vertreten und auch an Fachkursen so vermittelt.

Die Kunden geben den Takt an

Ohne Wenn und Aber, ob Stadt oder Land, es gehört zur guten Hygienepraxis im Verkauf, dass Brot, Back- und Confiseriewaren nicht mit blossen Fingern / Händen berührt werden. Dazu gibt es im Handel viele gute und geeignete Hilfsmittel sowie «Spontanhandschuhe», mit welchen die Backwaren schnell entnommen werden können. Mit Gebäckzangen, Seidenpapier und Co. hat es das Verkaufspersonal in der Hand, die Kundinnen und Kunden hygienisch korrekt zu bedienen.

Im eigenen Interesse

Jeder Betrieb sollte ein grosses Interesse daran haben, gegenüber seinen Kundinnen und Kunden einen hygienisch kompetenten Auftritt zu pflegen. Der Unternehmer steht mit seinem Namen dafür ein, dass die Mitarbeitenden im hygienisch sicheren Umgang mit Lebensmitteln geschult sind und auf die Hygiene achten. Auch wenn Brot- und Backwaren ein denkbar schlechter Nährboden für Mikroorganismen sind und das Keimübertragungsrisiko als sehr gering ein­gestuft werden kann, hat es kein Mensch gerne, wenn er «gefühlt» mit Keimen anderer belastet wird.
In der GVP-Leitlinie sowie der ASA-Branchenlösung stehen Grundlagen zur Verfügung, die das Thema Hautschutz in der Produktion wie auch im Verkauf ausführlich thematisieren.

Empfehlungen

Bei diesen Arbeiten wird das Tragen von Einweghandschuhen empfohlen:

  • bei Verpackungsarbeiten (Einschweissen von Lebensmitteln mit längerer Haltbarkeit)
  • beim Auffüllen von Vitrinen, Regalen mit Back- und Confiseriewaren im Verkauf
  • beim direkten Kontakt mit Schokolade und Confiserieprodukten, z. B. Auffüllen von Pralinen, Konfekt usw. (Verhinderung von Fingerprints auf den Produkten)
  • bei Mischprozessen von nicht mehr erhitzten Füllungen, Cremen, Müesli sowie beim Herstellen heikler Produkte
  • bei vorhandenen Hautschädigungen oder Verletzungen

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