Die Generalversammlung (GV) des Kantonalverbandes der Freiburger Bäcker-Confiseure vom 7. Mai in Sugiez wurde erstmals von Matthieu Walther geleitet. Hauptthema war die Nachwuchsförderung. Einen Aufruf zur Solidarität und Kooperation machte in ihrer Rede die Präsidentin des Freiburger Grosses Rates, Françoise Savoy, selbst in einer Bäckerei aufgewachsen.
«Wir werden jedes Jahr mit mehr Herausforderungen konfrontiert», stellte der Freiburger Präsident Matthieu Walther an der Generalversammlung des Kantonalverbandes in Sugiez ernüchtert fest. Speziell hob er den Nachwuchsmangel hervor: «Wir kennen alle, die Schwierigkeiten, Lernende zu finden.» Doch alle müssten sich dafür einsetzen, Fachleute für morgen auszubilden und so den Fortbestand unserer Handwerksbetriebe zu sichern. Er ermutigte die Mitglieder, sich mehr zu engagieren. «Wir sind eine der Hauptarterien, die das Herz höher schlagen lässt und welches weiter schlagen muss, um nicht zu sterben.»
Kooperation und Solidarität
Praktisch ein Heimspiel hatte Françoise Savoy, die Präsidentin des Freiburger Grossen Rates. Die Tochter eines Bäckers rief in ihrer engagierten Rede zur Kooperation und Solidarität auf, betonte die zahlreichen Herausforderungen und dankte den Anwesenden für ihr Engagement. «Ich hatte das Glück, in einer Bäckerei aufzuwachsen.» Diese Werte, die sie mitgekriegt habe, würden sich «in den Herzen befinden».
Investition in die Zukunft
Die Schwierigkeiten im Alltag sollten «uns nicht daran hindern, den Nachwuchs in unseren Betrieben mit Leidenschaft auszubilden», mahnte Richard Uldry an der GV, Präsident der Lernendenkommission und verantwortlich für die Ausbildung. 2024 wurden 34 Abschlussprüfungen EFZ und EBA abgenommen. Drei Lernende fielen durch. 2025 sind 2 EBA- und 39 EFZ-Lernende für das QV angemeldet. Insgesamt zählt der Kanton 89 Lernende in der Bäckerei-Konditorei-Confiserie (2023: 88), 54 in der Bäckerei-Konditorei, 21 in der Konditorei-Confiserie, 4 EBA. Speziell dankte er Christophe Petter für seinen grossen Einsatz. Auch Uldry ermunterte die Mitglieder, Lernende auszubilden: «Die Ausbildung des Nachwuchses hängt von uns ab. Die investierte Zeit ist die Zukunft unserer Betriebe!»
Jungen Menschen eine Chance geben
Die Nachfolgerin von Margrit Saudan als Chefexpertin im Detailhandel, Angélique Januzzo, ermunterte die Mitglieder, allen jungen Menschen in der Ausbildung eine Chance zu geben, auch denjenigen mit einer Beeinträchtigungen. «Ich will, dass wir aufhören zu trennen, werten und auszuschliessen.» Angélique Januzzo erzählte über ihre positiven Erfahrungen.
Sébastien Périsset, Mitglied der Kommission Image und Werbung des Westschweizer Regionalverbandes, sprach über die verschiedenen Aktivitäten in der Romandie und im Kanton, ebenso berichtete der Freiburger Grand Maître Christian Audergon über das vergangene Jahr. Marie Perriard informierte über die Reorganisation und die neuen Strukturen des Westschweizer Regionalverbandes (ARABPC), über die diversen Kommissionen sowie die aktuellen Themen (siehe Bericht über Delegiertenversammlung des ARABPC) und sie hielt einen Rückblick auf die erfolgreiche Swiss Bakery Trophy, die letztes Jahr durchgeführt worden ist. Elsa Mendez von der der Kommission Zukunft und Bildung hielt einen kurzen Rück- und Ausblick. Die Kommission wird durch eine Person mehr ergänzt: Die Detailhandelsfachfrau Angélique Januzzo. Marie Glasson, Leiterin des kantonalen Amtes für Berufsbildung (BBA), dankte den Mitgliedern für ihren Effort, um Lernende auszubilden. Sie wisse, dass dies nicht einfach sei, unterstrich sie.
An der Generalversammlung wurde zudem Samuel Oberson als Ersatzrevisor gewählt.
Der Kantonalverband zählt zurzeit 96 Mitglieder, davon führen 65 ein Geschäft.
Weltrekordversuch
Zum Schluss präsentierte Christophe Petter den nächsten grossen Event: Den Weltrekordversuch mit dem grössten Eclair der Welt. Am 21. Juni kann dies im Fribourg Centre verfolgt werden. Gleichzeitig werden die Lernenden dort ihre Arbeiten zeigen. «Eine wunderbare Vitrine für unsere Berufe», stellte Petter fest.
Claudia Vernocchi