SBC-Präsident Silvan Hotz blickte an der Sitzung des Zentralvorstandes in seiner Begrüssungsrede etwas optimistischer in die Zukunft des Schweizer Detailhandels, wies aber gleichzeitig auf die immer noch angespannte wirtschaftliche Lage mancher Betriebe in unserer Branche hin.

Nach zwei Jahren Schrumpfkurs erwartet man beim Umsatzrückgang im Schweizer Detailhandel einen Stopp. Für 2018 prognostizieren die Ökonomen von Credit Suisse ein kleines Umsatzplus. Rund 60 % der Branchenvertreter gehen von steigenden Umsätzen aus. Eine grosse Herausforderung für stationäre Händler bleibe der weiterhin dynamisch wachsende Onlinehandel. Die Ökonomen der Credit Suisse schätzen, dass der deutsche Onlinehändler Zalando in der Schweiz inzwischen dreimal so viel umsetzt wie noch 2012. Im Food-Detailhandel erwarten sie hingegen ein Umsatzplus von 0,5 %.

Weiterhin erheblicher Einkaufstourismus

Trotz der Abwertung des Frankens rechnet Silvan Hotz damit, dass der Kaufkraftabfluss im 2017 durch den Einkaufstourismus weiterhin erheblich gewesen ist. Die Studie der Credit Suisse zeige in diesem Kontext unter anderem, dass die Konsumentinnen und Konsumenten bei einem durchschnittlichen Auslandeinkauf rund eine Stunde mehr Wegzeit in Kauf nehmen als bei Inlandeinkäufen.

Bereinigungsprozess schreitet voran

Allem Optimismus zum Trotz, für Silvan Hotz ist klar, dass der Konzentrationsprozess in unserer Branche weiter voranschreiten wird. «Wir konnten im letzten Jahr zwar einen leichten Rückgang bei der Abnahme aktiver Mitglieder verzeichnen», freute er sich. Denn 2016 und 2017 waren es unter 40. «Wenn wir aber den Branchenspiegel analysieren, ist die Situation bei einem grossen Teil der Mitglieder angespannt», bedauert Hotz. Die Verlagerung der Anzahl B-Betriebe zu C-Betrieben sei signifikant und bestätige damit auch, dass ein Bereinigungsprozess in unserer Branche nach wie vor aktuell ist.

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