Meine Familie hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass ich, wenn ich zum Bäcker gehe, um Brot zu kaufen, auf sympathische Art sage: «Gehen wir ‹gutes Brot› holen.»

Wer mich kennt weiss, dass ich keine professionelle Bäckerin bin … Aber seit ich beim Tessiner Kantonalverband arbeite und mit Bäcker-
Confiseuren in stetem Kontakt stehe, kann ich sagen, dass ich mit dem Thema «verheiratet» bin. Besonders schätze ich diejenigen Bäcker-Confiseure, die das Ziel verfolgen, ihre bereits qualitativ guten Produkte täglich zu verbessern, ihre Zutaten mit Sorgfalt auswählen, und bestrebt sind, das Verhältnis zu ihren Kundinnen und Kunden stets zu verbessern. Es sind gerade diese Qualitäten, die unsere ganze Aufmerksamkeit verdienen.

Mangelnde Wertschätzung

Heutzutage leben wir im Allgemeinen im Wohlstand. Wir besitzen – fast – alles und sind kaum mehr in der Lage, einfache und echte Produkte wie das Brot zu schätzen, das mit Leidenschaft und Opfer von erfahrenen Fachleuten hergestellt wird.

Hohe Qualität

Trotzdem verfügen wir über eine grosse und vielfältige Auswahl an «gutem Brot» von hoher Qualität. Um nur wenig von diesem kostbaren Brot zu kriegen, ist man in Ländern mit grosser Armut oftmals bereit, mehrere Meilen zu gehen.
Es heisst, dass die Trends der Vergangenheit zurückkehren werden. Deshalb hoffe ich, dass auch die Menschen in unserer Nähe dieses uralte und kostbare Geschenk wieder entdecken und an künftige Generationen weitergeben wollen. Wir haben daher die schwierige Aufgabe, unsere Kinder und Bekannten zu informieren und zu sensibilisieren. Wer weiss, ob wir in schwierigen Zeiten nicht dahin zurückkehren, diese lebenswichtige Nahrungsquelle echt zu schätzen.

Es war einmal «gutes Brot» … Das könnte der Titel einer Geschichte für Kinder sein, die zum Frühstück kein einfaches und leckeres Stück Brot mit Butter und Honig oder Konfitüre geniessen können. So weit darf es nie kommen!

Sandra Fogato ist Sekretärin beim Kantonalverband Tessin sowie Koordinatorin der Tessiner Redaktion von «panissimo».

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