Am Kongress des Schweizerischen Bäcker-Confiseurmeister-Verbandes erreichte Jovi’s glutenfreie Bäckerei in Bern gemeinsam mit der Boulangerie Pascal Clément (Daillens/VD) einen Podestplatz. Den Bäckerkrone-Titel gewann der Wauwiler Bäcker «Eigenbrötler», Daniel Amrein («Panissimo» vom 17. Juni). Das Interview von «Panissimo» mit der Bäckerei-Inhaberin Jovana Beslac und Produktionsleiter Salvatore Cinà.

Ein kurzer Ausschnitt des Interviews mit Jovana Beslac und Salvatore Cinà von Jovi’s glutenfreie Bäckerei.


Herzliche Gratulation! Sie tragen zwar nicht die Bäckerkrone, aber Sie haben einen Podestplatz geschafft. Was überwiegt? Die Enttäuschung oder die Freude?
Jovana Beslac: Nein, bei weitem der Stolz. Für mich war es eine Super-Erfahrung. Es war toll zu sehen, wie die Bäckerbranche auf Innovation, auf Neuheiten setzt, mit der entsprechenden Medienpräsenz. Es ist ein Gewinn für alle.

Sie haben auf einer Bank gearbeitet, bevor Sie in die Bäckerbranche eingestiegen sind.  Haben Sie diesen Schritt je bereut?
J.B.: Nein, ganz und gar nicht. Es war bis jetzt eine sehr spannende Zeit. Unternehmertum ist etwas vom Besten, was einem passieren kann. Es ist eine Riesenfreude zu sehen, was man alles bewegen kann. Wir schenken den betroffenen Menschen ein Stück Lebensqualität zurück.

Salvatore Cinà, Sie sind gelernter Bäcker-Konditor und mussten sich in ein neues Gebiet einarbeiten. Wie waren Ihre Erfahrungen?
Salvatore Cina: Am Anfang war es für mich herausfordernd. Doch ich bin ein Mensch, der dies mag, dem bei Standard-Arbeiten bald mal langweilig wird. Zu Beginn haben wir herumgetüftelt. Es war ein Projekt, das ich neben meinem Job begleitete. Ich fuhr jeweils in meiner freien Zeit nach Bern. Nach und nach wurde es eine Herzensangelegenheit. Wenn du im Laden stehst und eine Kundin vor Glück zu weinen beginnt, weil sie nach Jahren des Verzichts wieder eine Crèmeschnitte essen darf, dann kriege ich jetzt gerade wieder Gänsehaut.

Wie viel Zeit haben Sie benötigt, um sich einzuarbeiten?
S.C.: Die Frage ist, wie viel Zeit stand mir zur Verfügung … Die Schwierigkeit war, dass keine Basis zur Verfügung stand, keine Lerndokumentationen. Ich habe im Internet und in Hausfrauen-Zeitschriften gesucht. Aber wir sind noch nicht am Ziel. Es hat noch so viel Potenzial. Immer wieder merke ich, dass ich ein Produkt verbessern kann.

Sie haben von Potenzial gesprochen. Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?
J.B.: Unsere Strategie bei Jovi’s ist, die Qualität aufrecht zu erhalten und uns ständig zu verbessern. Und definitiv die Verfügbarkeit zu garantieren. In der Schweiz gibt es so viele Betroffene, nicht nur von Zöliakie. Mir ist es ein Anliegen, ihnen wieder die Leichtigkeit, die Freude am Essen zurückzugeben und eine Vielfalt bieten zu können. Wir merken auch, dass in der Gastroszene und im Detailhandel ein Bedürfnis da ist und wir offene Türen einrennen.

Weshalb sollten sich Mitglieder für die Bäckerkrone bewerben?
J.B.: Es ist eine tolle Geschichte. Man kann das Netzwerk erweitern und der Erfahrungsaustausch ist Gold wert.

Fotogalerie Kongress…»

Interview: Claudia Vernocchi

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