Nach der erfolgreichen Teilnahme am internationalen Bäckerjugend-Wettbewerb in Lyon wechselt Dominique Buchmann (Konditorei Buchmann AG) die Perspektive und sammelt Erfahrungen im Ausland.$

Nach nationalen und regionalen Wettbewerben in den vergangenen Jahren wollte ich mich letzten Januar das erste Mal auf der internationalen Bühne versuchen.
Die Vorbereitungen für das nächste grosses Ziel begannen schon früh, wollte ich doch beim internationalen Wettbewerb für die Bäckerjugend UIBC in Lyon ein gutes Resultat erzielen. Neben der Arbeit in der familieneigenen Backstube und Konditorei musste ich Zeit finden fürs Kreieren, Ausprobieren und Trainieren. Die Erwartungen aus meinem Umfeld und auch von mir selber waren hoch, den Spagat zu schaffen. Unter diesen Vorzeichen war die Zeit von Herbst 2018 bis Januar 2019 sehr anforderungsreich und anspruchsvoll, aber auch lehrreich und interessant. Die intensivste Vorbereitung geschah kurz vor dem Wettkampf in der Richemont Fachschule, wo ich mit Urs Röthlin, Leiter Bäckerei und Feinbäckerei, und der amtierenden Weltmeisterin Bäckerei Ramona Bolliger die Arbeitsabläufe zu perfektionieren versuchte. Arbeitstage von mehr als zwölf Stunden waren keine Seltenheit.

Improvisation ist gefragt

Grösste Herausforderung am Wettkampf wird der Zeitdruck werden – mit diesem Wissen fuhren wir nach Lyon, wo ich mit Natalie Steiner den Wettkampf bestreiten sollte. Ein erster grosser Schreckensmoment eröffnete sich uns, als wir erfahren mussten, dass Backbleche trotz Auflistung unauffindbar waren. Ich war gezwungen zu improvisieren. Am Wettkampftag gelang es dann, alle Produkte in der vorgegebenen Zeit herzustellen. Auch sonst konnten wir gut und zufriedenstellend abschliessen. Am Schluss reichte es unter grosser Konkurrenz, vor allem aus China, für den 6. und 9. Rang in einem Feld von 18 Mitstreitern. Der erste internationale Wettkampf war ein Erfolg. Die grosse Plattform und Messe oder andere Wettbewerbe wie der Kochwettbewerb Bocuse d’Or waren sehr eindrücklich und eröffneten mir neue Horizonte.

Einblicke und neue Perspektiven

Unter einem ähnlichen Stern steht auch das jetzige Praktikum in der Nähe von München, wo ich bei den Hermannsdorfer Landwerkstätten Einblicke und neue Perspektiven der Backkunst gewinnen darf. Der Vorzeigebetrieb integriert die gesamte Wertschöpfungskette vom Roggen, Dinkel und Weizen auf dem Feld über das Mahlen, hofeigene Eier und Milch bis hin zum fertigen Brot. Wie vom Biobetrieb vorgezeigt, kann die Zukunft einer Bäckerei aussehen. Hier wird vor allem Sauerteigbrot hergestellt, und die Qualität des Brotes begeistert mich. Im Mai wird sogar Prinz Charles Hermannsdorf besuchen.
Auch von hier werde ich viel Wissen, vielleicht einzelne Techniken und neue Produktideen mitnehmen können. So reiht sich auch diese Episode in die Erfahrungen ein, an denen ich wachsen werde.

Dominique Buchmann

  • 2013 – 2016: Lehre als Konditor-Confiseur in der Confiserie Brändli in Basel
  • 2014: Erstes Lehrjahr an der Artificia (3. Rang)
  • 2015: Zweites Lehrjahr an der Artificia (2.Rang)
  • 2016: Drittes Lehrjahr an der Artificia (1. Rang)
  • 2016: Teilnahme an den SwissSkills als Konditor-Confiseur (2. Rang)
  • 2016 – 2017: Zusatzlehre als Bäcker-Konditor in der Bäckerei Kreyenbühl in Luzern
  • 2017: Arbeiter als Konditor-Confiseur bei Rolf Mürner (September bis Dezember)
  • 2017: 1. Rang SwissSkills in der Kategorie Bäckerei-Konditorei
  • 2018: Arbeitsort Konditorei Buchmann AG in Münchenstein
  • 2019: Teilnahme am internationalen Wettkampf der Bäckerjugend in Lyon
  • 2019: Momentaner Arbeitsort: die Herrmannsdorfer Landwerkstätten in München

Das könnte Sie auch interessieren

Von der spanischen Gelassenheit inspiriert