Alles fliesst, wie schon die alten Griechen sagten – auch das Geld. Ebenfalls das im Betrieb der Bäcker-Confiseure. Somit ist der «Cashflow» zurzeit eine zufriedenstellende Branchenkennzahl.

Schon der griechische Philosoph Heraklit wusste und lehrte es: «Pantarhei». Dieses Zitat ist altgriechisch und bedeutet «alles fliesst». Was die meisten Unternehmen der Bäckerei-Confiserie-Branche bezüglich dem Geldfluss aus Betriebstätigkeit – beziehungsweise dem Gewinn vor Abschreibungen und Rückstellungen –auch so bestätigen können. Im Fachjargon wird diese Branchenkennzahl als Cashflow bezeichnet. Ganz allgemein zeigt der Cashflow die Zunahme an flüssigen Mitteln, die das Unternehmen selbst erwirtschaftet hat. Konkret wird die Erfolgsrechnung nochmals aufgestellt, jedoch nur noch mit den liquiditätswirksamen Werten, dies bei der direkten Cashflowberechnung. Bei der indirekten Berechnung werden die liquiditätsunwirksamen Aufwände dazugerechnet und die liquiditätsunwirksamen Erträge abgezogen.

Positive Entwicklung in allen Betriebsarten

Der Cashflow der Bäckerei-Confiserie-Branche konnte 2017 gering verbessert werden. Gründe dafür sind zum einen der bessere Bruttoerfolg 2 (Umsatz abzüglich Waren- und Personalaufwand). Zum anderen oder vor allem konnte der Cashflow jedoch aufgrund des tieferen Betriebsaufwandes wie Miet- und Kapitalaufwand ein besseres Rennen machen. Neben klassischen Bäckereien-Confiserien, Bäckereien-Confiserien mit Filiale und solchen mit Café konnten auch die Betriebe mit Handelswaren leicht zulegen. Letztere sind aber weiterhin sehr schwach. Die Verbesserung dürfte auf die Schliessung kleiner und unrentabler Betriebe zurückzuführen sein, die somit nicht mehr in die Statistik eingeflossen sind. Ganz allgemein darf ein Cashflow von 5 – 7 % als gut und einer über 10 % als sehr gut bezeichnet werden.

Zunahme in Bäckereien-Confiserien ohne und mit Filialen

In den letzten fünf Jahren konnte der Cashflow in reinen Bäckereien-Confiserien sowie in Bäckereien-Confiserien mit Filialen um 1,0 %, resp. 2,8 %, verbessert werden. Mit gut 5,8 % und 5,5 % vom Umsatz darf dieser Wert als zufriedenstellend eingestuft werden. Dieser Ertrag erlaubt es, die notwendigen Investitionen in der Produktion und im Verkauf vorzunehmen.

Guter Cashflow ermöglicht zusätzliche Abschreibungen

Auch bei Bäckereien-Confiserien mit Café konnte der Cashflow laufend verbessert werden und ist mit 7,8 % ebenfalls auf einem guten und zufriedenstellenden Niveau. Aufgrund der höheren Investitionen in Betrieben mit einem Gastro-Anteil ist hier ein besserer Cashflow auch notwendig. Dies, um die zusätzlichen Abschreibungen für das Café und die Küche zu tragen.

Ungenügend für Bäckereien-Confiserien mit Handelswaren

Als Sorgenkinder bleiben die Betriebe mit einem grossen Anteil an Handelswaren. Obwohl diese die Ertragslage leicht verbessern konnten, muss der erzielte Wert von 0,8 % als völlig ungenügend bezeichnet werden. Die meisten Betriebe können sich die dringend notwendigen Ersatzbeschaffungen nicht leisten und leben somit von der Substanz. Dies kann für die Zukunft dieser Betriebe nichts Gutes verheissen.

Aufmerksam vorausschauen und agieren

Auch wenn sich bei einigen Betriebsarten in der Bäckerei-Confiserie-Branche der Cashflow in eine erfreuliche Richtung entwickelt, Ausruhen und Stehenbleiben ist trotzdem nicht angebracht. Denn, alles fliesst … und so geht es auch in der Marktwirtschaft zu und her. Daher lohnt es sich, die Branche sowie das betriebseigene, individuelle Konzept und die Unternehmensstrategie im Auge zu behalten und wo nötig anzugleichen. Analyse, Planung und Beratung, wie sie die SBC Treuhand AG ihren Kundinnen und Kunden anbietet, sind heute noch mehr denn je überlebenswichtig. So wichtig, dass hoffentlich dank entsprechender Massnahmen, alles und so auch das Geld möglichst weiterfliesst und der Erfolg nicht ausbleibt

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