Pünktlich auf ihr 90-jähriges Bestehen beschritt das Inhaberpaar der Bäckerei-Konditorei Montanari neue Wege: Es schloss seine einzige Verkaufsstelle. Weshalb es dieses Wagnis eingegangen ist und welches Signal an die Branche gesendet werden soll.
«Bei der Kundschaft ist sehr viel Wehmut zu spüren», erzählt Markus Montanari, Inhaber der Bäckerei-Konditorei Montanari in Wetzikon (ZH), am Telefon. Eine überraschende Tatsache, hätten sie doch Grund zur Freude: Am 13. September feierte der Familienbetrieb von Barbara und Markus Montanari mit einem Fest das 90-jährige Bestehen mit der Kundschaft. Getreu dem Motto «Neue Wege, neue Chancen im Jubiläumsjahr», beschloss die Familie Montanari aber, ihr Unternehmen umzukrempeln: Per 26. Juli schloss sie ihr einziges Verkaufsgeschäft mit Café.
Ein drei-Generationen-Entscheid
«Auf der einen Seite stehen externe Umstände», erklärt der Bäcker-Konditor: «Die Kundenansprüche steigen, bald folgt eine Baustelle direkt vor dem Geschäft und in das Ladenlokal müsste investiert werden.» Auf der anderen Seite gibt es die familiäre Komponente. «Es war ein Drei-Generationen-Entscheid: Meine Eltern, meine Frau und ich sowie unsere Kinder tragen diesen.» Der Beschluss, den Laden zu schliessen, sei weder einfach noch ein Schnellschuss gewesen. Das Zünglein an der Waage für diesen Schritt hätten die drei Kinder im Alter von 20, 18 und 16 Jahren des Inhaberpaares Montanari gespielt: «Sie werden sich beruflich anders orientieren», berichtet der Vater, «darum war für uns klar, dass wir nicht weiter ins Geschäft investieren.»
Montanari bleibt präsent
Das Telefonat wird durch eine Glocke am anderen Ende der Leitung unterbrochen, Markus Montanari entschuldigt sich. Seine Stimme ertönt im Hintergrund: «Wir haben seit dem 26. Juli zu, Entschuldigung – was wollten Sie kaufen? Ein Sandwich? Ich muss schauen, ob ich noch eines habe … das letzte vom Lieferservice, sagen wir vier Franken?»
Trotz Schliessung des Ladens bleibt der Betrieb am Laufen. «Wir setzen den Fokus auf Catering, Lieferungen und die Znünitour», erklärt der Unternehmer. Auf Business-to-Business zu fokussieren sei die Folge vom Austausch mit der Branche: «Wir hatten mit Peter Schumacher von Proback und Berufskollegen gute Gespräche.» Der 53-Jährige will seinem Handwerk noch nicht den Rücken kehren. …
Lesen Sie den ganzen Artikel im Panissimo vom 26. September
Fotogalerie 90-Jahr-Jubiläum…»
Diego Schwerzmann
Bild: zvg