Man wird selber immer wieder dabei ertappt, wie man beim Besuch einer Bäckerei-Confiserie der Blick über das ganze Sortiment schweifen lässt, dies tausendmal schneller als die Hefe gären kann.

Schnell sind alle Sinne hochgefahren, um als Kunde die kurz bemessene Zeit für eine schnelle Entscheidfindung zu nutzen. Dies in vorbeugender Absicht gegenüber den nachfolgenden Kunden, die schon mit Augenrollen und spitzen Bemerkungen auf der Zunge ungeduldig hinter einem stehen.

Doch oft fällt die Entscheidung gar nicht leicht, denn Brot ist nicht gleich Brot, es gefällt auf den ersten Blick, oder eben nicht.

Oft sind es nicht die «verleidelig» schönen Topmodelle sowie Neukreationen, wofür man sich entscheidet. Die Wahl fällt auf das traditionelle, einfache Brot, das Brot mit einer anmutenden Form, dem markanten Ausriss, mit einer Aura, dem gewissen Etwas. Ein Brot, welches schon vom Aussehen her magisch anziehend wirkt.

Gutes Brot?

Einfach ja, herausfordernd nein, den zum «Best Bread in Town» gehört, nebst besten Rohstoffen, eine gewaltige Portion des Hinterfragens, Berufsstolz und Leidenschaft sowie ein kritischer Blick über die eigene Brotkruste hinaus, denn die neuen Sterne am Bäckerhimmel leuchten auf der ganzen Welt.

Es sind Berufsleute aber auch topmotivierte Quereinsteiger, welche mit Getreidemehlen, Wasser, Hefe und Salz sowie einer stoischen Ruhe dem Teig und der Hefe die nötige Zeit zur Gärung geben und daraus eine glaubwürdige Geschichte drehen. Nein, nicht mit neuen technischen Errungenschaften der heutigen Zeit, sondern so, wie es uns die Geschichte überliefert hat.

Jeder Betrieb ist ein Stern am Bäckerhimmel, wenn auch das Einfache wirklich gut und unvergleichbar ist.

Daniel Jakob

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