Ende Jahr geht an der Richemont Fachschule in Luzern eine Ära zu Ende. Der Leiter Konditorei-Confiserie, Urs Meichtry, tritt in den wohlverdienten Ruhestand. Ein Gespräch über prägende Momente, den Wandel der Branche und was er der nächsten Generation mitgibt.
Wenn du deine Laufbahn Revue passieren lässt: Welche Entwicklungen in der Branche stechen für dich am meisten heraus?
Urs Meichtry: Ohne Zweifel haben sich in der Technologie und Digitalisierung die grössten Veränderungen vollzogen. Die Branche hat sich in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt. Die Spezialisierung hat an Bedeutung zugenommen. Wer nicht mitgeht, bleibt schnell zurück.
Welches waren die Highlights in deiner beruflichen Laufbahn?
Die gesamte berufliche Laufbahn war ein Highlight. Sowohl aus negativen als auch positiven Situationen konnte ich nur lernen. Ansonsten hätte ich nicht mein ganzes Arbeitsleben diesem wunderbaren Beruf gewidmet!
Wo Sonne ist, ist auch Schatten. Magst du über ein, zwei weniger erfreuliche Punkte sprechen?
Die eigene Erfahrung gemacht zu haben, was es heisst, dass nicht das Wissen und Können zählen, sondern wer Vitamin B hat …
Wenn du einen Zauberstab hättest: Welche drei Wünsche würdest du für die Branche äussern?
Ich würde mir wünschen, dass die Branche offener für Neues wird, dass es weniger Bürokratie gibt und dass wir mehr an die jungen Berufsleute glauben.
Worauf freust du sich nach deiner Pensionierung am meisten?
Jeden Tag individuell und die Zeit selbst zu gestalten.
Das letzte Wort gehört dir …
Ich wünsche allen von Herzen schöne Festtage und vor allem Gesundheit.
Claudia Vernocchi
Foto: Johann Ruppen
Zur Person
Urs Meichtry absolvierte eine Lehre als Konditor-Confiseur und Bäcker-Konditor, legte die eidgenössische Meisterprüfung ab und sammelte internationale Erfahrung in Spitzenhotels. Er führte eine eigene Bäckerei-Konditorei- Confiserie mit Tea-Room. Seit knapp elf Jahren war er als Leiter der Konditorei-Confiserie-Abteilung an der Richemont Fachschule in Luzern tätig. Zudem unterrichtete er an der César Ritz Culinary Arts Academy. Der mehrfache Goldmedaillengewinner bildete sich ständig weiter, u.a. in Qualitätsmanagement, Pädagogik und Zuckerartistik.