In der 22-jährigen Geschichte des renommierten Branchenpreises ist die Mohn AG aus Sulgen (TG) das neunte Schweizer Unternehmen, das mit dem Marktkieker-Preis ausgezeichnet wurde.

Die Bäckerei Mohn wurde an einer festlichen Gala in Berlin mit dem wichtigsten Unternehmerpreis der Backbranche im deutschsprachigen Raum ausgezeichnet: mit dem vom «BackJournal» verliehenen Marktkieker 2018/19. Dies freute die beiden extra aus der Schweiz angereisten Preisträger Roger und Lorena Mohn sehr. Sie haben nach Überzeugung der unabhängigen Fachjury Konzepte entwickelt, die beispielgebend für die Branche sind.
Bei der Verleihung betonte der Juryvorsitzende Trond Patzphal: «Die Zukunft der Bäckereien entscheidet sich heute mit der Frage, ob die Ausbildung und Förderung guter Mitarbeiter gelingt. Ihre Beantwortung ist das verbindende Element der erfolgreichen Betriebe. Die Preisträger in diesem Jahr sind nicht nur innovationsfreudig, sondern sie sind Vorbild in dieser zentralen Frage.»
Die Bäckerei-Confiserie Mohn (www.beckmohn.ch) wurde von Richemont-Direktor Reto Fries zur Nomination für den Marktkieker-Preises empfohlen. Vier Jurymitglieder prüften die Mohn AG an vier Tagen auf Herz und Nieren: Dr. Gerhard Bosselmann (Landbäckerei Bosselmann, Langenhagen/D, Preisträger 2000), Dirk Waclawek (Chefredaktor «BackJournal», Osnabrück/ D), Reto Fries sowie Prof. Michael Kleinert (ZHAW, Wädenswil).

Das Fazit der Jury

Die Mohn AG war zum Zeitpunkt der Übernahme durch Roger und Lorena Mohn nicht auf Rosen gebettet. Um ihr Ziel «Begeisterte Kunden. Begeisterte Mitarbeiter. Begeisterte Geschäftsführung» zu erreichen, konnten die beiden nicht auf grosse Marketingetats oder umsatzstarke Standorte zurückgreifen. Also setzten sie auf das Engagement und die Initiative der Mitarbeitenden. Rund um diese vermeintliche Notlösung ist heute ein System der Mitarbeiterförderung, -einbindung und -motivation entstanden, das unter handwerklichen Bäckereien seinesgleichen sucht. Auf dieser Basis gelang es Roger und Lorena Mohn in einem sehr schwierigen Marktumfeld – dominierende Discounter und Supermärkte, auch aus dem nahen Deutschland – den Umsatz mehr als zu vervierfachen.

Auch in der Backstube geht die Familie Mohn neue Wege: Gebacken wird in einem Produktionsneubau aus Holz, der nicht nur höchste qualitative, sondern auch hygienische Ansprüche erfüllt. Mitarbeiterfreundliche Arbeitszeiten durch ein hochmodernes Produktionskonzept machen den Bäckerberuf wieder attraktiv. Schliesslich sind die Standorte von Mohn nicht nur Kundenmagnete, sondern liefern der Schweizer Bäckerbranche auch Inspiration, etwa durch den Drive-in des Backstubenladens oder eine rund um einen Holzbackofen gebaute Bäckergastronomie.

Freudig überraschte Preisträger

«Für uns ist der Marktkieker-Preis eine riesengrosse Ehre. Wir hätten uns in unserem täglichen Einsatz nie erträumen lassen, dass wir in der Branche so eine Ausstrahlung geniessen und das auch noch inter­national», erklären die Schweizer Preisträger. «In unserer Vision steht, dass wir ein Vorbild-Arbeitgeber sein möchten. Täglich arbeiten wir an diesem Ziel. Wir geben täglich unser Bestes, um es heute und morgen besser zu machen und die Menschen in unserem Umfeld zu begeistern.»
Letzten Samstag übergaben Loretta und Roger Mohn den Marktkieker-Preis im Rahmen des betrieblichen Weihnachtsessens ihren Mitarbeitenden. Der Pokal ist nun in einer Vitrine im Mitarbeitereingang in Sulgen für alle zu bestaunen. Er soll daran erinnern, dass eine Auszeichnung auch Verpflichtungen mit sich bringt: Wir stehen weiterhin für erstklassige Qualität und Dienstleistung.

Die weiteren Marktkieker-Preisträger

Neben der Mohn AG wurden drei deutsche Bäckereien ausgezeichnet:

  • Das Backhaus Hackner aus Gaimersheim besticht durch die Kombination von handwerklicher Produktion und moderner Technik, Regionalität und Qualität sowie modernes Marketing auf allen Kanälen.
  • Die Rheinische Backkultur Terbuyken aus Erkrath war eine der ersten mit einer Bestell-App für die Kundschaft und setzt als Filialbäckerei nicht wie üblich auf überregionale Expansion; sie beschränkt sich auf ihr Kerngebiet, beliefert die 27 Filialen aber bis am Abend mit Frischprodukten.
  • Die Mecklenburger Backstuben aus Waren an der Müritz stechen als Top-Ausbildner und durch die verschiedenen Standbeine (Filialgeschäft, Beliefern des Lebensmittelhandels, Export von TK-Backwaren) hervor.

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