Der Müllereiunternehmer und Nationalrat Hansjörg Knecht schreibt in diesem Blog über das Ziel einer speditiven und unbürokratischen Lieferung, der immer mehr Steine in den Weg gelegt werden.

Als Mühlenbetreiber liefere ich dem Bäcker den Rohstoff, den er für das Backen von frischem Brot benötigt. Dabei ist es mir wichtig, dass die Produkte speditiv und unbürokratisch ankommen und somit eine möglichst optimale Wertschöpfungskette garantiert
ist. Mit diesem Unternehmergeist setze ich mich für eine regionale Landwirtschaft und Produktion ein.
Obwohl sich an den realen Distanzen nichts ändert, wird der Weg des Getreidekorns zum Bäcker und von dort auf den Ladentisch im übertragenen Sinne immer länger. Die steigende Bürokratie und
viel Papierkram verlängern und verkomplizieren alles. Bald werden wohl noch der letzte Getreidehalm und das letzte Körnchen definiert und kontrolliert.
Diese Verbürokratisierung schadet unserem Werkplatz. Insbesondere kommen KMUs mit der staatlichen Überregulierung massiv unter Druck. Verwaltung und Politik verkennen diese unheilvolle Entwicklung und ergreifen dagegen nur reine Symptommassnahmen. Denn für radikale Einschnitte fehlt schlicht der Mut.
Aber auch wir Unternehmer sollten uns den Spiegel vorhalten. Denn unter einander fordern wir ebenfalls immer mehr, sei dies durch zusätzliche Zertifizierungen, Evaluierung neuer Normen und externen Audits. Auch hier brauchen wir wieder mehr Eigenverantwortung und Vertrauen.
Denn schlussendlich ist doch dieses Vertrauen langfristig stärker als jede Zertifizierung, Richtlinie oder Vorschrift.

Hansjörg Knecht
Hansjörg Knecht ist Müllereiunternehmer, Nationalrat und Mitglied der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie sowie Präsident des Hauseigentümerverbandes AG.

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