Die Frage der Zahlungsart geht heute weit über den einfachen Vorgang an der Kasse hinaus. In Bäckereien, Confiserien und Tea-Rooms, wo schneller Service, Kostenkontrolle und das Image des Unternehmens von entscheidender Bedeutung sind, hat die Wahl zwischen Cashless (ausschliesslich elektronischen Zahlungen) und Cash Only (nur Barzahlungen) sehr konkrete Konsequenzen.

Cashless überzeugt durch seine Flexibilität und Schnelligkeit, zwei wichtige Vorteile im Einzelhandel. Die Bezahlung eines Kaffees oder Sandwichs per Karte oder über eine mobile App reduziert Warteschlangen und beschleunigt den Kassiervorgang zu Stosszeiten. Die Verwaltung wird dadurch vereinfacht: weniger Risiko von Kassenfehlern, kein Nachzählen von Banknoten, automatisierte Nachverfolgung der Einnahmen. Auch die Sicherheit wird erhöht: Ohne Bargeld im Laden sinkt das Risiko von Diebstahl oder internen Unterschlagungen erheblich. Schliesslich vermittelt bargeldloses Bezahlen ein modernes Image, das von einer vernetzten Kundschaft geschätzt wird, die an kontaktloses Bezahlen gewöhnt ist. Diese Vorteile haben jedoch auch ihre Kehrseite. Bei jeder Transaktion fallen Gebühren an, was in einer Branche mit niedrigen Durchschnittsumsätzen und ohnehin schon knappen Margen besonders ins Gewicht fällt.

Hinzu kommt eine technologische Abhängigkeit: Ein Terminalausfall oder eine Internetunterbrechung kann die Einnahmen blockieren, was sich unmittelbar auf den Umsatz auswirkt. Schliesslich darf auch der makroökonomische Aspekt nicht ausser Acht gelassen werden: Das Geld aus den Provisionen bleibt nicht in der Region, sondern fliesst oft in internationale Finanznetzwerke.

Welchen Weg soll man wählen?

In Wirklichkeit ist die Wahl zwischen bargeldlos und nur Bargeld nicht eindeutig. Für viele Bäckereien-Confiserien liegt die Lösung in einem hybriden Ansatz: Sie akzeptieren Karten und Bargeld, regen aber subtil dazu an, die bevorzugte Zahlungsmethode zu wählen. In einer Branche, in der die Kundenbindung ebenso sehr von der Qualität der Produkte wie vom Erlebnis im Laden abhängt, ist Flexibilität nach wie vor die beste Garantie für Nachhaltigkeit. Anstatt bargeldlos und bargeldpflichtig gegeneinander auszuspielen, geht es darum, das Beste aus beiden Welten zu nutzen.

Claude Babey, SBC Treuhand AG, Leiter Agentur Saignelégier (JU)

Drei Tipps zur Begrenzung der Kosten für bargeldloses Bezahlen

  • Mit dem Dienstleister verhandeln
    Provisionen sind nicht festgeschrieben. Es ist möglich,
    bessere Konditionen zu erhalten, insbesondere bei
    hohem Transaktionsvolumen.
  • Die Angebote regelmässig vergleichen
    Der Markt für Terminals und Dienstleister entwickelt ich schnell. Ein jährlicher Vergleich kann günstigere Lösungen aufzeigen.
  • Mindestbetrag für Kartenzahlungen festlegen
    In einer Branche mit niedrigen Durchschnittsumsätzen verhindert diese Praxis, dass sehr kleine Einkäufe mit unverhältnismässig hohen Provisionen belastet werden.

    Das könnte Sie auch interessieren

    Paillasse-Kompositionen – Ihre Handschrift, unser Verfahren und unsere Mischung