Neben dem Getreidebrei war Brot ein wichtiges Nahrungsmittel. Die Qualität und die Zubereitung des Brotes waren bereits damals sehr unterschiedlich. Das teuerste Brot bestand aus fein gesiebtem Mehl. Ärmere Menschen konnten sich meist nur das dunkle Vollkornbrot leisten.  

n der Römerzeit gab es zum Beispiel einfaches Fladenbrot, Feinschmeckerbrote mit Gewürzen oder auch Opferbrote. Eine reiche Brotvielfalt für verschiedene Zwecke also.

Ohne Korn kein Brot 

Im grossen Römischen Reich mussten alle Menschen mit genügend Essen versorgt werden. Damit es in den grossen Städten wie Rom immer genug Brot für alle hatte, wurde das Getreide aus Nordafrika und Ägypten auf dem Schiff herbeigeschafft. In der Römerstadt Augusta Raurica (Augst, BL) bezogen die Einwohner ihr Getreide wohl hauptsächlich vom Koloniegebiet oder vom heutigen Mittelland. Dort wurde auf Gutshöfen vor allem Getreide angebaut. Laut einer Inschrift aus Kaiseraugst muss in Augusta Raurica ein Getreidespeicher nahe beim Rhein und am Flusshafen gestanden haben.

Zum Backen verpflichtet

Schon im 5. Jahrtausend v. Chr. stellten die Pfahlbauer mit Sauerteig gelockertes Brot her, das dem heutigen sehr ähnlich war. Im  4. Jahrtausend v. Chr. hatte die Backkunst bereits einen Höchststand erreicht : Es wurden viele verschiedene Kuchen und Gebäcke wie « Wähen » und pizzaartige Kuchen hergestellt. Die Pfahlbauer kannten damals mindestens so viele Backwaren wie die alten Ägypter. Ramses III. schenkte beispielsweise während seiner Regierungszeit den Tempeln nicht weniger als 6,5 Millionen Brote.  

Im alten Rom gab es schon 170 v. Chr. selbstständige Bäcker. Der Beruf war in der späten Römerzeit erblich. Wer eine Bäckerei erbte, musste beim Backtrog bleiben, und wer eine Bäckerstochter heiratete, musste mindestens fünf Jahre lang Brot backen.

Eveline Stäubli ist Geschäftsführerin der Bäcker-Confiseure Regio Basel und wohnt seit Langem in Kaiseraugst – ganz in der Nähe von Augusta Raurica.

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