Samuel Oberson leitet seit Anfang Jahr die Bäckerei in Grandvillard (FR). Innerhalb von vier Monaten hat sich der Bäcker-Confiseur vom Arbeitsuchenden zum Arbeitgeber gemausert. Ein Blick auf eine schnelle Übernahme inmitten des Greyerzerlandes …

Die Bäckerei und der Lebensmittelladen in Grandvillard haben am 1. Januar den Besitzer gewechselt. Um seinen Traum zu verwirklichen, mit den Kühen auf die Alp zu gehen, übergab Jean-Luc Delabays die Leitung an Samuel Oberson. Der 26-jährige aus dem Glanebezirk (FR) war noch im September auf der Suche nach einer Arbeitsstelle. Den eidgenössischen Fachausweis als Chef Bäcker-Konditor-Confiseur mit Fachrichtung Bäckerei-Konditorei in der Tasche erwog er, ein Geschäft zu übernehmen, wollte aber zunächst einige Jahre dort arbeiten. Seine Recherchen führten ihn nach Gruyère (FR) in das Unternehmen, das seit 1967 im Besitz der Familie Delabays ist.

Samuel Oberson, der neue Chef der «Boulangerie de Grandvillard Sârl»

Zukünftiger Chef inkognito

Es gab allerdings einen Wermutstropfen, wie der neue Unternehmer erläutert: «Wegen der Lohnsumme und des Arbeitsaufwands musste er sich, wenn er mich einstellte, von einem Angestellten trennen; mit dem Risiko, dass andere Mitarbeitende gehen würden. Er zog es daher vor, selbst zu gehen.»

«Ich hätte nie übernommen, wenn ich nicht vorher ein Minimum gesehen hätte, was dort vor sich geht.»

Samuel Oberson

Mit dem Einverständnis des Chefs absolviert Oberson anonym ein Praktikum. Seine Ziele: Das Team, die Produkte und die Atmosphäre in der Produktion kennenlernen. «Ich hätte nie übernommen, wenn ich nicht vorher ein Minimum gesehen hätte, was dort vor sich geht.» Das Arbeitsklima und die Lage am Fusse der Berge sprechen den Naturliebhaber definitiv an; und das nicht wegen mangelnder Auswahl im Kanton Freiburg: «Man hat mir etwa zwanzig Unternehmen vorgeschlagen. Die Anzahl derjenigen, die schliessen werden, wenn in den nächsten Jahren keine Nachfolge gefunden wird, ist enorm!»

Der Preis, vertraulich, war ein weiterer entscheidender Faktor. «Jean-Luc und seine Ehefrau Ghislaine waren auf der Suche nach einem Nachfolger. Sie waren für alle möglichen Vorschläge offen: Zum Beispiel den Kaufpreis für die GmbH zu senken und dafür in den ersten Jahren etwas mehr Miete zu zahlen. (…) Tatsächlich habe ich das bezahlt, was das Geschäft wert ist, und nicht das Image, das man davon haben könnte.» Die Unterstützung des Ehepaars hörte hier nicht auf. Ghislaine Delabays, die immer noch angestellt ist, hilft ihm im Laden. Jean-Luc Delabays hat seinen Nachfolger persönlich den Verantwortlichen der Lieferkunden vorgestellt. …

….Lesen Sie den ganzen Artikel im «Panissimo» vom 28. Juni 2024.

Johann Ruppen

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