Interessante Einblicke in die Schokoladeproduktion und Sensorik, rege Diskussionen um Bildungsplan, Lehrinhalte und Gestalten-Lehrmittel sowie die Pflege der Kontakte prägten die diesjährige Fachlehrertagung in Schwyz und Goldau.

35 Fachlehrer/innen vorab aus der Deutschschweiz trafen sich letztes Wochenende zur Tagung der Fachlehrervereinigung (www.flv-grmc.ch ) mit Weiterbildung bei der Max Felchlin AG, jährlicher Generalversammlung und Nachtessen.

Wertvolle Weiterbildung

Die in Goldau unterrichtenden Trudi Müller und Rolf Dettling organisierten ein attraktives Rahmenprogramm. Besonders geschätzt wurde, dass wahlweise eine Führung oder Sensorikschulung in der Schokoladefirma Max Felchlin AG in Schwyz angeboten wurde. Diese vermittelten interessante Einblicke und Fachinformationen und boten Gelegenheit, Kakaomassen und Couverturen aus mehreren Verarbeitungsphasen zu degustieren. Der Sensorikkurs liess erkennen, dass nur Übung den Meister macht; im Betriebsrundgang beeindruckten die Labortests der Kakaobohnen ebenso wie die diversen Mühlen, Walzen und Conchiermaschinen. Der Wunsch nach einem solchen Besuch mit eigenen Klassen kam mehrfach auf. Vielleicht ist dies in Zukunft eher möglich. Bei Felchlin begannen die Bauarbeiten, um Produktion, Condirama und Büros am Produktionsort zu vereinen.

Kurzer statutarischer Teil

Da alle Unterlagen im Voraus verschickt wurden, nahm der eigentliche statutarische Teil an der Generalversammlung kaum 15 Minuten ein. Jahresberichte, Rechnung und Budget passierten oppositionslos, und Wahlen standen keine an. Die Mitgliederzahl blieb praktisch konstant, die Finanzen sind im grünen Bereich und ohne grosse Schwankungen. Themenschwerpunkte im letzten Jahr bildeten die vermehrt per E-Book laufende Ausbildung, neue Lehrmittel, die Leistungsziele EBA, die Teilrevision der Bildungsverordnung und dabei auch das Problem der Notenrundung im Qualifikationsverfahren (QV).

Rege Diskussion um Lehrinhalte und Lehrmittel

Zu vielen Wortmeldungen Anlass geben an der GV drei Themen:

– Teilrevision Bildungspläne: Esther Wehren, die Präsidentin der Kommission B&Q, schilderte die zu erwartenden Änderungen v. a. zum QV ab den 2018 beginnenden Ausbildungen. Es brauchte einen grossen Effort, einzelne Anliegen der Branche zum QV durchzubringen. Von Behördenseite wurden Ernährungsgrundsätze, Food Waste und Energieeffizienz in die Bildungspläne EFZ und EBA eingefügt. Für die nächste Anpassung in fünf Jahren wird eine Totalrevision verlangt.

– Leistungsziele EBA: Mögliche Anpassungen derselben erachtet Rolf Dettling als nötig, da einige Ziele die EBA-Lernenden überfordern und nicht nötig sind (in der Berufspraxis unwichtig, beim Wechsel zum EFZ später thematisiert). Die EBA-Fachlehrer erstellen einen Vorschlag dazu.

– Lehrmittel Gestalten: Trudi Müller regte eine Neufassung des noch auf den früheren Grundbildungen beruhenden Gestalten- Lehrmittels an und sammelte Wünsche dazu. Während einige mit viel eigenen Unterlagen dies für unnötig halten, wünschen andere einen Ordner oder ein digitales Lehrmittel, um dank einfacherer Vorbereitung mehr Zeit fürs Pädagogische zu haben. Eine Arbeitsgruppe soll dies erörtern.

Richemont-Direktor Reto Fries gab Infos zu den Lehrmittelpaketen weiter. Ausbildungschef Peter Signer rief dazu auf, sich an der Umfrage auf www.berufsbildung2030.ch und am Zukunftsträger zu beteiligen. Chefexpertin Esther Wehren erläuterte die Resultate des letzten QV.

Die Fachlehrertagung 2018 wird im Tessin stattfinden.

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