Rolf Wehren hat den dualen Berufsbildungsweg gewählt und kann auf eine Bilderbuchkarriere zurückblicken: Der ehemalige Bäcker-Konditor ist seit Dezember Direktor der Gewerblichen – Industriellen Berufsfachschule GIBS in Freiburg.

Die Schulanlage der GIBS in Freiburg ist gross. Über 340 Mitarbeitende, 3600 Schülerinnen und Schüler aus fast 50 Berufen gehen hier ein und aus. Es herrscht ein emsiger Betrieb auf den Schulhausplätzen wie auch im Hauptgebäude. Das Direktorenbüro befindet sich im ersten Stock. Es ist ein grosser Raum, den Rolf Wehren mit dem Assistenten der Schulleitung Christian Stucky teilt. Im Sitzungszimmer nebenan blickt der Freiburger Branchenmann mit «panissimo» auf seine Berufslaufbahn zurück. Dabei spürt man sofort seine Leidenschaft für den Bäckerberuf, die Branche und die Produkte: «Es ist eine sehr schöne Arbeit. Jeden Tag stellt man Produkte her, hat tagtäglich ein Resultat und bereitet damit Freude.»

Bäcker-Virus in Schönried


Vom Bäcker-Virus ist Rolf Wehren bereits in seiner Kindheit angesteckt worden. Einen Teil seiner Schulferien verbrachte er nämlich in der Backstube seines Göttis, bei Bäckermeister Ernst Wehren, in Schönried (BE). Als 11-Jähriger war dem jungen Mann bereits klar: «Ich will Bäcker werden!» Die Lehre hat er in der Bäckerei-Konditorei Wehren gemacht, was sprachlich sicher nicht immer einfach war, da er im Welschland die Grundschule besucht hatte, zu Hause allerdings Schweizerdeutsch gesprochen wurde – seine Eltern stammen aus dem Saanenland.

Herr Liebis Einfluss


Die Berufsfachschule hat Rolf Wehren in Thun besucht. Auch diese Zeit war für ihn prägend. Denn die Art, wie sein Fachlehrer Herr Liebi unterrichtete, begeisterte den angehenden Berufsmann, und er nahm sich vor: «Wow, diesen Job will ich auch mal ausüben!»

Nach der Lehre hat Rolf Wehren im Welschland gearbeitet, bevor er in der Bäckerei-Konditorei Wehren in Schönried 1989/90 die Meisterprüfung absolvierte. Danach zog es ihn – auch aus familiären Gründen – wieder ins Welschland. Im gleichen Jahr schickte er eine Spontan-Bewerbung an die GIBS in Freiburg. Die Antwort war negativ. Aber man versicherte ihm, dass man auf ihn zurückkommen werde, wenn eine Stelle frei würde. Vier Jahre später klopfte man bei ihm an – man hatte Rolf Wehren nicht vergessen. Er startete im Schuljahr 1995/96 mit dem Unterrichten.

Eine «happige» Zeit


Es war ein reich befrachtetes berufliches Programm, das Rolf Wehren zu absolvieren hatte: Neben der Familie und dem Unterricht an der GIBS arbeitete er als Backstubenchef in der Confiserie Baechler in Bulle, bereitete sich auf die Berufsmatura vor und hatte sonst noch verschiedene Nebenämter inne. Zudem engagierte er sich stark im Verband und in der Ausbildung der Bäcker-Confiseure. «Es war eine ‹happige› Zeit›», erinnert sich Wehren. «Am Freitag war Schultag. Ich stand jeweils um 4 Uhr in der Früh auf, um meine Hausaufgaben zu erledigen.» Als die Zahl der Lektionen immer mehr wurden, liess er sich 1999 als vollamtlicher Fachlehrer anstellen. 2002 absolvierte er eine pädagogische Ausbildung.

Vom Staatsrat gewählt


2014 wurde Rolf Wehren zum Vorsteher ernannt. Er war verantwortlich für die Abteilung C, diese beinhaltet sämtliche Ernährungs- und Holzberufe, Maler und Anlageführer. Mitte 2017 trat die ehemalige GIBS-Direktorin ihren Schwangerschaftsurlaub an, und Rolf Wehren übernahm die Stellvertretung.

Im September kündigte seine Vorgängerin und die Suche nach einer Nachfolge begann. 28 Bewerbungen wurden eingereicht. Der Staatsrat des Kantons Freiburg wählte den ehemaligen Bäcker-Konditor Rolf Wehren zum neuen Direktor…

Den vollständigen Artikel finden Sie in der gedruckten Ausgabe des «panissimo» Nr. 8/18.

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