Zum Zeitpunkt als ich mich für die Stelle beim Schweizerischen Bäcker-Confiseurmeister-Verband (SBC) bewarb, wusste ich noch nicht, was auf mich zukommen wird. Ich habe mich selten bis nie mit der Herstellung von Brot, Backwaren, Patisserie oder Schokolade beschäftigt, und es hat mich auch gelinde gesagt nicht interessiert. Nie hätte ich mir vorstellen können, wie viel Aufwand es benötigt, um ein qualitativ hochstehendes Brot zu produzieren.
Im Dorf, in dem ich aufwuchs, kauften wir den Käse und das Jogurt immer in der Käserei und das Brot beim Bäcker. Doch je älter ich wurde, und je mehr ich auf meine Finanzen achten musste, desto weniger kümmerte es mich, woher mein Essen kommt – Hauptsache günstig. Egal, ob Saison oder nicht oder importiert aus Spanien, Frankreich oder Mexiko, ich ass die Erdbeeren, sobald diese im Regal standen.
Bewusstsein kehrt zurück
Mit meiner neuen Tätigkeit beim SBC ist das Bewusstsein aus meiner Kindheit wieder zurückgekehrt und hat sich verschärft. Da ich mich täglich mit dem Thema befasse und mein Hintergrundwissen wächst, liegen mir sowohl die Branche wie auch die Menschen, die Tag für Tag Grosses schaffen, immer mehr am Herzen.
Es ist mir wichtig, woher mein Essen – und damit auch das Brot oder die Schokolade – stammt, das ich konsumiere. Ich zahle daher beim Bäcker-Confiseur auch gerne mehr dafür. Denn ich weiss jetzt, welch grosser Aufwand und welche Leidenschaft in den Produkten steckt. Und die Qualitätsunterschiede zum Grossverteiler sind erheblich. Dazu kommt das freundliche und kompetente Verkaufspersonal – so schmeckt das Sandwich am Mittag gleich doppelt so gut!
Regionalität und Handwerk
Auch in Gesprächen mit Freunden, Bekannten und Familie mache ich vermehrt darauf aufmerksam. Denn ich denke, vielen Menschen ist es – wie mir damals – nicht oder zu wenig bewusst. Ich setze mich gerne für das Thema ein und wünsche mir, dass unsere Gesellschaft zukünftig umdenkt, bewusster konsumiert, auf Handwerk setzt und die Schweizer Produkte fördert.
Ich habe beim SBC nicht nur eine spannende und bereichernde Arbeitsstelle gefunden, sondern kann mich zudem mit Leidenschaft und Engagement für die gewerbliche Branche einsetzen.