Die für Sauerteigbrot bekannte Bäckerei-Konditorei Vuaillat eröffnete in der Bahnhofpassage in der einstigen Filiale einer anderen Bäckerei die dritte Verkaufsstelle in Uster (ZH). Wegen des befristeten Mietvertrags wurde vergleichsweise wenig in den Umbau investiert. Doch das Resultat überzeugt.

Martin und Tatiana Mayer übernahmen 2016 die Bäckerei-Konditorei Vuaillat in Uster (ZH) und sind weitherum bekannt für ihre Sauerteigbrote und ihr Sauerteig­hotel. Neben dem Hauptgeschäft in Uster hatten sie bisher je eine wei­tere Verkaufsstelle in Uster und in Illnau. Als die Bäckerei-Konditorei Kleiner aus Zürich ihre Filiale im Bahnhof Uster schliessen wollte, übernahmen Mayers deren noch bis Ende Januar 2022 laufenden Mietvertrag mit den SBB. Da die Fortführung des Vertrags noch unsicher ist, durfte der Laden von 30 m2 (+ 14 m2 Nebenraum) mit seiner über 15-jährigen Einrichtung nur mit kleinem Aufwand renoviert werden.

Mayers spannten wie bei zwei früheren Umbauten mit der Firma Ladenmacher zusammen. Für weniger als 15 000 CHF konnten sie den Laden mit einem Facelifting an ihre Bedürfnisse anpassen und auch ein modernes Verkaufskonzept realisieren, erklärte Martin Mayer dem «panissimo». Dass sich auch ein Coop und eine Apotheke in derselben Passerelle befinden, erlebt er als positiv fürs Kundenaufkommen. Für eine erste Bilanz sei es nach der kurzen Zeit aber noch zu früh. Mayer hat bisher keine Werbung für den neuen Laden gemacht, stellt aber fest, dass dort Kundinnen und Kunden vorbeikommen, welche die zwei Verkaufsstellen im Westteil der Stadt sonst nicht aufsuchen.

Laden aufgefrischt und ergänzt

Die Farbgebung der Wände und Möbel passten bis auf die in kräftigem Rot gehaltenen Möbelfronten zum Auftritt von Vuaillat. Die auf Folien spezialisierte Firma Skypixx überdeckte die unerwünschte Farbe mit Folien in einem freundlichen hellen Holzton. Die Kosten fürs Folieren seien in den letzten Jahren gesunken, erklärt Mayer. Die grellen alten Lampen wurde durch dezente Spots und attraktive Deckenlampen ersetzt und die Lüftung verbessert. Schwarze Schiefertafeln, ein Wandregal für Brote sowie Körbe für Gipfeli und Brötchen wurden als neue Elemente angefügt.

Aus dem einst eher düsteren Laden wurde ein freundliches und modernes Verkaufslokal.

Aus dem einst eher düsteren Laden wurde damit ein freundliches und modernes Verkaufslokal. Vor diesem stehen zwei Tischchen, die als Aussensitzplätze gelten und von Beginn weg genutzt werden konnten.

Top-Produkte, trendiges Konzept

Martin Mayer strebt nicht nur bei den eigenen Produkten Top-Qualität an. Er will auch schnell zubereiteten und dennoch guten Kaffee anbieten. Darum steht in der neuen Filiale nun eine (gemietete) Barista-Kolbenkaffeemaschine.
Die eher seltene Anordnung mit der Kühltheke hinter dem Verkaufs­personal wurde aus Kostengründen beibehalten. Doch im rechten Teil dieser Theke und darüber steht nun ein Selbstbedienungsbereich mit vorverpackten Take-away-Produkten wie Sandwichs, Getränken sowie mit Greifzange entnehmbaren Gipfelis und Brötchen in Körbchen, die mit Plexiglas abgedeckt sind. Abgepackte Biskuits und Pralinen sollen bald folgen. Auf dem später auch als Stehbar fürs Kaffee vorgesehenen Fensterbrett steht ein kleiner Bezahlautomat, auf dem die

Die eilige Kundschaft kann die am meisten verlangten Produkte selbst direkt am Automaten bezahlen.

Ware selbst eingescannt und gleich mit Karte bezahlt werden kann. Der Self-Checkout funktioniert auch mit der bestehende Prepaid-Kundenkarte. Die eilige Kundschaft kann so die im Bahnhof am meisten verlangten Produkte rasch selbst ergreifen und bezahlen und muss nicht warten, bis die Verkäuferin Zeit hat.

In Folge der Corona-Pandemie bezahlen nach Auskunft von Mayer heute drei Viertel der Kundschaft sowieso bereits mit Karte. Das Konzept mit dem Self-Checkout wurde vom Ladenmacher erarbeitet. Der gemietete Bezahlautomat, die Barcodes zum Scannen und die Kundenkarte wurden in Kooperation mit der auf Bäckereisoftware spezialisierten Firma HS-Soft realisiert.

Wertvolle Zusammenarbeit

Für die Ladenbaufirma Ladenmacher war es ein vergleichsweise kleiner Auftrag. Martin Mayer betont, dass er die Zusammenarbeit mit Geschäftsführer Markus Städler und den übrigen Einrichtungsprofis sehr geschätzt hat: «Das Team von Ladenmacher war extrem innovativ und ging dabei auf meine Wünsche und Bedürfnisse ein. Sie lieferten uns Ideen und haben es immer gut getroffen.»

www.vuaillat.chhttps://www.vuaillat.ch/

Das könnte Sie auch interessieren

Bäckerkrone 2021 – die drei Finalisten stehen fest