Ich weiss, Brot weckt Emotionen.
Vielleicht ist dies der Grund, weshalb der gestiegene Brotpreis – vor allem in den Online-Medien – seit Wochen für Schlagzeilen sorgt. Alle anderen Produkte erfahren ebenfalls einen Preisanstieg, doch dies scheint man einfach auszublenden … Verschiedene Branchenvertreter haben sich entsprechend in den Medien geäussert.
Doch Achtung: Hier wird falsch gerechnet.
Der Grund für die vom SBC empfohlenen Preiserhöhungen ist nicht alleine der steigende Mehlpreis, sondern allgemein der starke Inflationsdruck. Im vergangenen Herbst hat der SBC gemeinsam mit der Richemont Fachschule die Lage eingehend analysiert und Anfang November auf die in die Höhe schnellenden Kosten für unser Gewerbe hingewiesen (swissbaker.ch < Verband). Die Ausgaben für Rohstoffe, Zutaten, Logistik, Verpackungen, Energie, Kredit- und Debitkartengebühren und für anderes mehr verzeichnen einen Anstieg von bis zu 15 %. Es liegt im Ermessen jedes Unternehmers in unserem Verband, ob, wann und wie viel er die Preise seiner Produkte erhöhen will.
Der SBC hat klar und transparent kommuniziert. Befremdend ist nun, dass die Aussagen verdreht werden, zulasten unserer ohnehin stark gebeutelten Branche. Ebenso zeugte die Kommunikation beim Brotpreis der Grossverteiler bisher von Augenwischerei. Obwohl sie 75 % des Brotmarktes beherrschen, gab es bis vergangene Woche (!) keine klaren Aussagen, es wurde laviert. Kein Wunder, ist doch das Brot im hart umkämpften Detailhandelsmarkt eines der wichtigsten Marketingmittel und Frequenzbringer. Keiner wollte sich hier klar positionieren. Erst jetzt haben zumindest Coop und Migros zugegeben, dass beim Brot und den Gipfelis die Preise erhöht werden müssen …
Ich plädiere für eine klare und offene Kommunikation, mit Respekt vor den Partnern und den Konkurrenten – von der Kleinstbäckerei-Confiserie zum Grossbetrieb – und vor allem vor den Konsumentinnen und Konsumenten!