Die Kreditkartenzahlungen haben seit Ausbruch der Pandemie stark zugenommen. «panissimo» unterhielt sich mit Konrad Pfister, Geschäftsführer der Bäckerei-Conditorei Fleischli AG in Niederglatt (ZH), über die Vorzüge und Nachteile der bargeldlosen Zahlung und worauf es zu achten gilt.

Ein Knackpunkt für die KMUs bei den Kreditkarten sind die hohen Gebühren. Pistor hat von den Kreditkartenanbietern Six Payment Services AG und Concardis Schweiz AG einen Rahmenvertrag erhalten. Die SBC-Mitglieder profitieren neu von einem Paket mit Vorzugskonditionen («panissimo» vom 5. März). Die Bäckerei-Conditorei Fleischli AG in Niederglatt (ZH) ist Kundin von Concardis Schweiz AG, zählt 13 Verkaufs­stellen und beschäftigt rund 300 Mitarbeitende.

Seit wann können die Kundinnen und Kunden bei Ihnen mit Kredit­karten bezahlen?
(lacht) Ewig lange! Seit über 15 Jahren kann bei uns mit Kreditkarten bezahlt werden. Das war immer unsere Geschäftspolitik: Es sind alle Karten willkommen! Der Kunde kann jeden Betrag mit den Kreditkarten bezahlen.

Es gibt Betriebe, die für die Kreditkartenzahlung einen Mindestbetrag verlangen …
… das verstehe ich nicht. Am liebsten hätte ich gar kein Cash mehr. Aber den Mut, kein Bargeld mehr zu akzeptieren, den hatte ich bisher noch nicht.

Welches sind für Sie als Unternehmer die Vorteile einer Kreditkartenzahlung gegenüber dem Bargeld?
Kreditkarten sind viel hygienischer als Bargeld. Weniger Kassendifferenzen. Die Bankgebühren für Bargeld steigen stetig. Da zahle ich lieber der Kartenzahlungsanbieter Concardis einen Betrag, der erheblich kleiner ist. Ein weiterer Vorteil: Wir verhindern damit den Mitarbeiterdiebstahl, der immer wieder ein Thema ist, wenn man Filialen hat.

Welche Vorteile haben die Mitarbeitenden im Verkauf?
Die Arbeitsabläufe sind viel einfacher. Allerdings ist es sehr wichtig, dass die Kartengeräte gut funktionieren, dass es mit der Verbindung klappt. Die Gefahr, das Rückgeld falsch zu berechnen, besteht nicht mehr.

Welches sind die Nachteile?
Einerseits, wenn – wie ich bereits gesagt habe – die Verbindung nicht klappt. Wird nicht regelmässig mit den Kartenzahlungsanbieter verhandelt, besteht die Gefahr, dass die Gebühren zu hoch sind. Zudem kosten die Kartenlesegerät zu viel, nämlich zwischen 900 und 1500 CHF, je nach Ausführung (Anmerkung Redaktion: die Kartenlesegerät können auch gemietet werden).

Mit Ihrem Unternehmen mit mehreren Filialen sind Sie gegenüber den Kleinbetrieben, die in der Regel höhere Gebühren zahlen müssen, bei den Verhandlungen mit den Kartenzahlungsanbieter im Vorteil …
… ja, das stimmt. Das ist völlig daneben.

Hat sich das Zahlverhalten der Kundinnen und Kunden im Corona-Jahr stark verändert?
Wir verzeichnen massiv mehr Zahlungen mit Karten. Vor Ausbruch der Pandemie war der Tankstellenshop mit 50 % Kartenzahlung eine Ausnahme. Heute sind es im Tankstellenshop bereits 70 %. Beim Gesamtunternehmen beträgt der Anteil an Kreditkartenzahlungen nun 45 %.

Welche Erfahrungen haben Sie mit der Kartenzahlungsanbieter Concardis Schweiz AG gemacht?
Nur positive Erfahrungen. Einziger Minuspunkt: Ich musste jedes Jahr auf Concardis zugehen, damit die Gebühren angepasst werden. Erst letzten Dezember sind sie proaktiv auf mich zugekommen.

Worauf gilt es besonders zu achten?
Dass das Kartenlesegerät direkt per Kabel mit der Kasse verbunden ist. Es ist die beste, aber auch teurere Lösung, das Kartenlesegerät direkt an die Kasse anzuschliessen. Dann müssen die Konditionen beim Kauf eines Kartenlesegeräts beachtet werden, vor allem beim Service und bei den Software-Updates gibt es grosse Unterschiede. Zudem empfehle ich jedem Mitglied, vom Angebot von Pistor Plus zu profitieren. Pistor bietet den Mitgliedern des SBC bevorzugte Kreditkarten-Konditionen an. Und wie ich bereits gesagt habe: verhandeln, verhandeln, verhandeln …

pistor.ch/pistor-plus
fleischli.swiss

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