Jörg Heierli, der Fahrrad fahrende Bäcker-Konditor, Patissier und Koch, musste seine Rückreise aus Afrika – wegen des Coronavirus – abbrechen. Wieder zu Hause hat er bereits verschiedene Projekte in Angriff genommen.

Hallo zusammen

Nun musste auch ich meine Reise unterbrechen und zurück in die Schweiz kommen. Ich hatte es bis Höhe Maseru, Lesotho, geschafft, und dachte, ich könnte die ganzen Corona-Sperrungen noch umgehen. Lesotho hatte zu diesem Zeitpunkt die Grenzen jedoch bereits geschlossen. Aber dann hiess es von allen Seiten: «Komm nach Hause!» Kein gutes Gefühl, so nach Hause zu müssen. Mein erster Flug wurde schon storniert, aber einen zweiten, viermal so teuren bekam ich dann doch noch. Am 20. März war ich nach über 18 Monaten und 27 050 km wieder daheim. Und jetzt?
Nach nur zwei Tagen war wieder alles genauso wie vor der Reise. Es ist irgendwie, als ob ich nie weg gewesen wäre. Das Leben geht, abgesehen von Corona, wieder genau gleich weiter wie zuvor.

Jetzt sitze ich die meiste Zeit in meinem Zimmer und arbeite das ganze Material meiner Reise auf. Ich schreibe ein Kochbuch, bereite Vorträge vor, überarbeite Fotos und Videos und werde bald anfangen ein Buch über meine Reise zu schreiben. Meine Freunde und den Grossteil meiner Familie kann ich eh nicht besuchen gehen.
Zum Glück konnte ich mein Fahrrad und den grössten Teil meiner Ausrüstung mit nach Hause nehmen. Mein treues Fahrrad ist gerade im Service. Der Chef der Firma Aarios AG in Solothurn, wo es gefertigt wurde, hat sich seiner persönlich angenommen. Wir waren beide überrascht, wie viel doch an so einem Fahrrad kaputt gehen kann. Gehalten hatte es anstandslos und hätte mich wohl auch ohne Service noch nach Hause getragen. Aber jetzt kam halt alles anders.
Im Mai werde ich wieder anfangen zu arbeiten. Als Koch in einem Berggasthof für die Sommersaison. Es wird wohl noch zwei Jahre dauern, bis ich meine Reise an genau dem Punkt fortsetzen kann, wo ich aufgehört habe. Was bis dahin ist, kann ich nicht genau sagen, aber ich mache das Beste aus der Situation und freue mich darauf, wenn es endlich weiter geht.

Euer Jörg Heierli

www.irgendwoinafrika.ch

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