Das Thema Zucker- und Fettsteuer ist und bleibt aktuell. Verschiedene Westschweizer Kantone haben die Debatte lanciert. Für SBC-Direktor Urs Wellauer ist dies der falsche Ansatz. Sein Kommentar:

Mit der Pflicht zur Nährwertkennzeichnung hat der mündige Bürger die notwendigen Informationen. Es ist aus unserer Sicht der falsche Ansatz, Lebensmittel in gut und schlecht einzustufen. Damit stellt der Staat ganze Berufsgruppen an den Pranger. Alle bisherigen Erfahrungen (aus dem Ausland) mit Steuern und Abgaben auf Lebensmitteln, die mit der Absicht eingeführt wurden, eine gesunde Ernährungsweise der Bevölkerung zu fördern, haben sich als nicht erfolgreich erwiesen. Da von einer Lenkungsabgabe auf Lebensmittel mit hohem Energiegehalt (Zucker /Fett) keine positiven Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung und auf den Anteil übergewichtiger Menschen zu erwarten ist, ist eine Diskussion zur Einführung einer derartigen Abgabe obsolet.

Schlussendlich erklärt sich die Zunahme und Verbreitung von Übergewicht (bei nicht krankheitsbedingter Übergewichtigkeit) aus dem Ungleichgewicht zwischen Energiezufuhr und -verbrauch bei einem Lebensstil mit zu wenig Bewegung und zu viel oder zu energiereicher Nahrung. Gemäss dem Soziologen Pierre Bourdieu wird der Lebensstil durch unsere soziale Herkunft und kulturelle Zugehörigkeit mitbestimmt. Und wie sagte doch schon Paracelsus: Alle Dinge sind Gift und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis macht’s, dass ein Ding kein Gift sei.

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