Motivation = positives DenkenIm diesjährigen Jahresthemenkurs im Detailhandel steht das positive Denken im Zentrum. Kursleiterin Elisabeth Ghio hat für «panissimo» fachliche Informationen wie auch persönliche Gedanken verfasst.

Als ich von der «panissimo»-Redaktion angefragt wurde, ob ich einige Zeilen zum Thema Motivation schreiben könnte, sagte ich gleich zu. Erst im Nachhinein wurde mir klar, dass dies gar nicht so einfach zu Papier zu bringen ist.

Demotivation und «Aufschieberitis»

Ich kann mich jedoch sehr gut in dieses Thema hineinfühlen, da ich als aktiver, optimistischer Mensch im März 2020 von einem Tag auf den anderen Berufsverbot hatte. Positives Fühlen, Denken und Handeln gehören zu meinen Grundwerten, dachte ich. Also kein Problem für mich. Ich nahm mir so viel vor, wie beispielsweise an meinen neuen Geschäftsprojekten zu arbeiten, meinen Keller aufzuräumen usw. Toll, endlich Zeit für diese Dinge zu haben. Doch plötzlich überfielen mich Demotivation, Lustlosigkeit, «Aufschieberitis» …

Der Motor für menschliches Verhalten

Eines Morgens erwachte ich und sagte zu mir: Stopp! Kurswechsel zum Positiven und zur Motivation! Mein Selbstgespräch rettete mich. Das Wort Motivation ist auf das lateinische Wort «movere» zurückzuführen, was «bewegen» /«antreiben» bedeutet. Die Motivation ist der Motor für menschliches Verhalten, das zielgerichtet oder zielstrebig ist.

«Der Mensch hat pro Tag 50 000 bis
70 000 Gedanken im Kopf.»


Wenn wir nicht motiviert sind, fühlen wir uns schlecht und denken auch negativ. Wir strahlen dies aus, erleben negative Situationen, sei es in unserem Umfeld, im Geschäft oder auch mit unseren Kundinnen und Kunden.

Die Konsequenzen

Was sind die Konsequenzen, wenn wir nicht motiviert sind?

Wir schieben Dinge auf.
Wir sind unkonzentriert.
Es passieren Fehler.
Wir haben eine negative Ausstrahlung.
Es herrscht eine schlechte Stimmung im Team.
Wir sind freudlos.
Wir ziehen negative Begegnungen an (aggressive Kundinnen und Kunden).
Wir ziehen negative Resultate an.
Am Abend haben wir die Bestätigung für unsere negative Stimmung: Ich wusste ja, dass es ein furchtbarer Tag sein wird …

Bäume versetzen

Sind wir motiviert, fühlen wir uns so gut, wir könnten die ganze Welt umarmen, alles fällt uns leicht, wir schweben, erleben positive Situationen in unserem Umfeld und mit unseren Kundinnen und Kunden. Wir könnten Bäume versetzen, sind motiviert und beenden den Tag glücklich und mit Freude auf den nächsten. Ich bin überzeugt, dass wir an solchen motivierten Tagen auch mehr Umsatz machen. Erinnern Sie sich noch, als Sie verliebt waren (vielleicht sind Sie es ja immer noch)? In diesem Zustand gelingt uns einfach alles! Im Verkauf sollten nur verliebte Menschen arbeiten.

Gefühle bestimmen unser Leben

Dies zeigt uns, dass das positive Denken alleine nichts nützt. Wenn wir uns schlecht und demotiviert fühlen, können wir noch so viele positive Gedanken haben, wir kommen fast nicht in die Gänge. Die positiven Gedanken sind dann nur im Kopf. Der Mensch hat pro Tag 50 000 bis 70 000 Gedanken im Kopf. Wir denken einfach zu viel und sind uns oft nicht bewusst, dass die Gefühle und Emotionen unser Leben bestimmen.

«90 % der Kaufentscheide sind rein emotional.»


Seit einigen Jahren befasse ich mich mit dem emotionalen Verkaufen. 90 % der Kaufentscheide sind rein emotional. Je mehr positive Emotionen wir unseren Kunden / Gästen entgegenbringen, desto mehr Umsatz verzeichnen wir. Wenn sich unsere Kunden / Gäste in einem positiven Umfeld befinden, sind sie kauffreudiger und erzählen das positive Einkaufserlebnis weiter. Das ist der Beweis, dass positive Gefühle vor dem positiven Denken kommen.

Motive für positive Gefühle

Je mehr positive Emotionen ich auch für mich habe, desto motivierter bin ich, und alles andere läuft wie von selbst. Also setzen wir unseren Motor in Bewegung und suchen Motive für positive Gefühle.

Wie können wir uns selber motivieren und in positive Gefühle kommen?
Was braucht es, damit ich mich gut fühle?
Worauf freue ich mich heute besonders? Wie fühlt sich dies an?
Was oder wer bringt mich in positive Emotionen (Menschen, Tiere, Natur, Musik, Job, Produkte, Kundinnen und Kunden usw.)?
Worauf bin ich stolz (positive Erfahrungen)? Wie fühlt sich das an?
Wenn ich mich in diesen positiven Gefühlen/Emotionen befinde, setze ich Ziele (Tagesziele / Mottos) und versehe die Zielerreichung mit Bildern und positiven Emotionen. Wir können dann gar nicht mehr anders als positiv denken, und die positiven Resultate kommen wie von selbst, und wir sind motiviert für noch Grösseres.

Das Gleiche können Sie auch mit Ihren Teamkolleginnen und -kollegen machen (Zusammenarbeit im Team) und mit Ihren Kundinnen und Kunden.

«Je mehr positive Emotionen ich auch für mich habe, desto motivierter bin ich, und alles andere läuft wie von selbst.»


Ich empfehle, auch im Verkauf mit Tageszielen / Mottos zu arbeiten. Die sind einfacher zu erreichen, steigern die Motivation bei uns sowie im Team und fördern die Kauflust bei unseren Kundinnen und Kunden.

Jahresthemenkurs Detailhandel
Termine & Orte

Dienstag, 11. 5. 2021, Luzern
Mittwoch, 23. 6. 2021, Luzern
Montag, 16. 8. 2021, Luzern
Donnerstag, 2. 9. 2021, Luzern
Freitag, 22. 10. 2021, Bern

Referentinnen

Elisabeth Ghio, Leiterin Verkauf & Detailhandel Richemont Fachschule, Luzern
Monika Bösch, Geschäftsführerin GenussImpuls GmbH, Ulisbach (SG)

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