Das jährliche Treffen der Vertreter des Dachverbandes Schweizerischer Müller DSM und des Schweizerischen Bäcker-Confiseurmeister-Verbandes SBC in Bern stand ganz im Zeichen der aktuellen äusserst schlechten Weizenernte. DSM-Geschäftsführer Lorenz Hirt sprach von einem katastrophalen Ergebnis. Die Situation sei sogar herausfordernder als vor drei Jahren, als die Ernte ebenfalls unbefriedigend ausfiel.

Die anwesenden Mühlenvertreter berichteten von hohen Einbussen bei den Bauern, von tiefen Hektolitergewichten (das heisst aus gleichviel Getreide kann weniger Mehl gewonnen werden) sowie den sehr hohen Mykotoxinwerten. Erfreulich sei hingegen die Tatsache, dass es wenig Auswuchs gebe und der Proteingehalt höher sei. Doch auch hier stelle man über die Jahre hinweg eine sinkende Tendenz fest. Die Mühlen müssten wohl einen Teil der Mehrkosten übernehmen, aber ein Teil müsse auch am Markt weitergegeben werden können. Sie versicherten jedoch, dass die Müller die für die Bäckereien gewünschte Qualität hinbringen werden.

Als Vertreter der Bäckerei-Confiserie-Branche betonte Manfred Hasler (Ueli der Beck, Urtenen-Schönbühl), dass die Grenze erreicht worden sei und die Bäckereien-Confiserien die Preiserhöhungen nicht mehr an ihre Kundschaft weitergeben können. Sonst drohe die Gefahr, einen Teil der Kund/innen zu verlieren. Nicht nur die höheren Rohstoffpreise, sondern auch die steigenden Personal- und Energiekosten seien für die Betriebe belastend, ergänzte SBC-Direktor Urs Wellauer-Boschung. Viele Mitglieder verzeichneten zwar stabile Umsätze, doch die Kundenfrequenz sei tiefer.

Trotz der schwierigen Themen wurde am Ende des Treffens Positives hervorgehoben: Die Präsidenten Thomas Helbling (DSM) und Silvan Hotz (SBC) lobten die gute Zusammenarbeit der beiden Verbände.

Weitere Informationen zur aktuellen Ernte und der Backqualität werden an der Qualitätstagung Weizen von swiss granum am 19. November in Bern präsentiert.

    Claudia Vernocchi

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