Am Treffen der Regionen und Kantone des Schweizerischen Bäcker-Confiseurmeister-Verbandes SBC in Zürich wurden die Teilnehmenden aus der ganzen Schweiz über aktuelle und künftige Branchenthemen informiert. Unter anderem die Salzreduktion stiess auf Interesse.

Traditionsgemäss findet das Treffen der Vertreterinnen und Vertreter der Kantonal- und Regionalverbände im Rahmen der zweitägigen Sitzung des Zentralvorstandes des SBC statt. In Zürich nahmen Anfang September rund 20 Personen teil.

Detailhandel

Lisa Frunz, Verantwortliche im ZV für den Detailhandel, verglich die Ausbildung von Lernenden mit einem «knusprig-chuschtigen» Brot: Man müsse sich manchmal wie bei der Teigruhe etwas in Geduld üben, um das beste Ergebnis zu erzielen. «Um diesen Prozess aktiv zu unterstützen, braucht es als Zutaten Akteur/innen mit Herzblut für unsere Branche.»

Für die Berufsbildner/innen sind im 2025 Weiterbildungskurse geplant. Zudem seien Tageskurse wie «Einblick Wissen ÜK» vorgesehen, um das Wissen selbst aufzufrischen. Bei Bedarf können neben den regulären Kursen auch regionale durchgeführt werden (Kontakt Markus Zimmerli, Vizedirektor Richemont Fachschule). Zudem wies Lisa Frunz darauf hin, dass die Berufsbildner/innen unbedingt die Lernenden für die ÜK anmelden müssen. Es sei auch zwingend, dass sie das Blatt mit ihren Sortimentsgruppen an die ÜK (Tag 7 «Konditorei») mitnehmen. Die Ergänzungen für das dritte Lehrjahr im Lehrmittel «Basiswissen Verkauf» seien eingefügt worden. Bei einer Aktualisierung werden die neuen Inhalte zugänglich sein. «Das Beook muss immer wieder aktualisiert werden», hielt Lisa Frunz fest.

Positives konnte Lisa Frunz im Zusammenhang mit der Plattform Konvink vermelden. Das Tool sei nun anwenderfreundlich und von den anfänglichen «Kinderkrankheiten» befreit. «Die lange Teigruhe hat sehr gut getan!» Neu können die Berufsbildner/in direkt vom Ausbildungscockpit aus zum Kompetenzkompass der Lernenden gehen und die Termine für das Erledigen der Aufträge setzen. Davon kann ein Excel herunter- und beispielsweise für neue Lernende wieder hochgeladen werden. Lisa Frunz sprach ihren grossen Dank an alle, die im Zusammenhang mit Verkauf 2022+ mitgezogen haben, aus. Speziell erwähnte sie Markus Zimmerli, der «das Salz in unserem Brot ist».

Bildung Produktion

Peter Signer, Ressortleiter Bildung Produktion im ZV, informierte über die Chefexpert/innen-Sitzung, die Ende August an der Richemont Fachschule in Luzern durchgeführt worden ist, und er hob hervor, dass fast die Hälfte der Teilnehmenden aus der Romandie stammten. Als neue Chefexperten waren Fabian Füger (Bäckerei-Restaurant Füger/SG) sowie Augustin Salamin (Boulangerie-Pâtisserie Salamin/VS) und Baptiste Debons (Boulangerie DB Les Artisans/VS) dabei.

Ein düsteres Bild präsentierte Peter Signer bei der Zahl der Jugendlichen, die 2024 die Lehre in unserer Branche gestartet haben. Fast alle Kantone würden einen Rückgang verzeichnen. Die Ausnahmen bildeten Genf und die Waadt, wo die Zahl stabil sei, sowie der Kanton Bern, der einen Anstieg von 30 Lernenden gegenüber 2023 aufweisen kann. Die genauen Zahlen werden spätestens gegen Ende Jahr bekannt sein.

Mit dem Zukunftsworkshop am 27. Juni ist der Startschuss für die Totalrevision der Grundbildung in der Produktion gefallen. Ende August traf sich zum ersten Mal die Arbeitsgruppe Qualifikationsprofil, welche die zusammengeführten Rückmeldungen, Ideen und Vorstellungen diskutiert und analysiert hat. «Es war ein intensiver, angeregter und spannender Tag.» Das nächste Treffen findet am 28. Oktober statt.

Weniger erfreulich sei die Zahl der Teilnehmenden in der Berufsprüfungsklasse, so Peter Signer. Statt der angestrebten zwanzig Personen sind es deren zwölf. Bei der Höheren Fachprüfung (HFP) haben neun Fachleute den Lehrgang gestartet. Nun müssten noch Expert/innen rekrutiert werden.

In der Kommission B&Q gibt es eine Änderung: Roman Halter (NE) wird durch Thierry Tortet (VD) ersetzt.

Panvica

Auf der Geschäftsstelle der Panvica befinde sich die IT auf dem neusten Stand, informierte Direktorin Patricia Hochstrasser. Ebenso seien die Prozesse optimiert worden. Sie erwähnte in ihrem Referat das Angebot des Betrieblichen Gesundheitsmanagments sowie bei PKP und Pplus den «extrem hohen Deckungsgrad, der im Vergleich mit anderen Pensionskassen, vorteilhaft ist». Ebenso erwähnte Patricia Hochstrasser in diesem Zusammenhang die anwenderfreundliche Online-Plattform connect. Abschliessend betonte sie, dass die Panvica eine gute Geschäftsentwicklung aufweise.

Nachwuchskampagne

Vom 15. Mai bis 15. Juni wurde die vierte Welle der SBC-Nachwuchskampagne durchgeführt. Das Fazit von SBC-Direktor Urs Wellauer-Boschung fällt positiv aus. Der Zentralvorstand hat im Zusammenhang mit der Nachwuchswerbung an seiner letzten Sitzung einen Entscheid für die Zukunft gefällt: Neu wird der SBC sich an der interaktiven Berufswahl-Stadt, SkillsCity, beteiligen. Mehr über SkillsCity findet sich in diese Beitrag. Zudem kann die Berufswahl-Stadt auf skillscity.ch erkundet werden.

Dreikönigskampagne

Die Werbung für eine Teilnahme an der SBC Dreikönigskampagne 2025 ist soeben lanciert worden. 2024 trafen auf der SBC-Geschäftsstelle 28 985 Wettbewerbskarten ein. Die Mitglieder des Zentralvorstandes setzten an ihrer letzten Sitzung ein Zeichen: Nächstes Jahr sollen 10 % mehr Kundinnen und Kunden am Dreikönigswettbewerb mitmachen. Die kantonalen und regionalen Vertreter/innen wurden aufgefordert, ihre Mitglieder zur Teilnahme zu motivieren und diese einzigartige Chance zu nutzen. «Besser und günstiger könnt ihr nicht werben», unterstrich SBC-Präsident Silvan Hotz.

Alle Informationen für Teilnehmende Betriebe sind hier online einsehbar.

Genusskalender

Soeben ist die Mitgliederwerbung für den SBC-Genusskalender 2025 angelaufen. Urs Wellauer-Boschung rief die Regional- und Kantonalverbände auf, dieses Produkt ebenfalls bei den Mitgliedern anzupreisen. «Es ist nach wie vor ein spannendes Mittel, um sich bei den Konsument/innen zu zeigen.»

Dienstleistungen SBC

Der Schweizerische Bäcker-Confiseurmeister-Verband bietet seinen Mitgliedern eine Vielzahl an Dienstleistungen an. Diese sind aufgelistet und die Dokumente können auf swissbaker.ch heruntergeladen werden. Es gibt sie in drei grafische Versionen. Jetzt alle Verbandsdienstleistungen entdecken.

SBC-Kongress

Der SBC-Kongress Anfang Juni in Bern sowie auch der Vorabendevent seien ein Erfolg gewesen. Einzig der offizielle Teil und das Unterhaltungsprogramm ohne Pause seien etwas lang gewesen, blickte Urs Wellauer-Boschung auf den Anlass zurück. Der Zentralvorstand hat nun entschieden, den Kongress zweiteilig zu organisieren: Der erste, statutarische Teil nur mit den Delegierten und nach einer Pause der zweite Unterhaltungsteil mit den Gästen.

Der nächste Kongress findet am 17. Juni 2025 statt, der Vorabendanlass, exklusiv für SBC-Mitglieder, ist am 16. Juni 2025.

Strategieprozess ab 2025

Verschiedene Veränderungen würden in den kommenden Jahren beim Schweizerischen Bäcker-Confiseurmeister-Verband SBC anstehen, erklärte Silvan Hotz. Der Zentralvorstand wolle rechtzeitig die entsprechenden Weichen stellen und habe deshalb einem Strategieprozess ab 2025 zugestimmt.

Gesamtarbeitsvertrag (GAV)

«Der aktuelle, bald alte GAV ist verlängert beziehungsweise mit neuen Mindestlöhnen ab 1. Januar 2025 averklärt worden», informierte Harisa Reiz, stellvertretende SBC-Direktorin. Der Bundesratsbeschluss stehe zwar noch aus. Doch dies sei aber nur noch eine Formalität, da gegen die Verlängerung keine Einsprachen eingegangen sind. Dieser Verlängerungsbeschluss werde durch den AVE-Beschluss des neuen GAV als Ganzes überholt. Ein Datum, wann dies der Fall sein wird, könne noch nicht genannt werden.

Mit der Allgemeinverbindlicherklärung des GAV 2025 tritt erstmals auch eine Lernendenvereinbarung in Kraft, die unter anderem höhere Mindestlöhne für Lernende vorsieht. Die Vereinbarung gilt für neue Lehrverträge mit Beginn des ersten Lehrjahres 2025/2026. Bei Inkrafttreten der Lernendenvereinbarung bestehende Lehrverträge gelten bis zum Abschluss der Lehre unverändert weiter.

Alle Lohnregulative nach Berufsgruppen (Produktion und Verkauf, Gastronomie, Weitere Mitarbeitende)

Info-Veranstaltungen GAV

Eine detaillierte Information zum neuen GAV und zur Subventionierung der Aus- und Weiterbildung findet am 18. November physisch in Bern sowie auch online statt. Harisa Reiz wies zudem auf den Informationsanlass der paritätischen Kommission Bäcker-Confiseure (pkbc) für IT-Anbieter hin. Dieser wird am 5. November durchgeführt.

Anmeldung zur Info-Veranstaltung für die Branche vom 18. November (Intranet)

Anmeldung zur Info-Veranstaltung für IT-Anbieter vom 5. November (pkbc.ch)

Politik

SBC-Direktor Urs Wellauer-Boschung erläuterte die herausfordernde Situation bei der Umsetzung der Herkunftsdeklarationspflicht und orientierte unter anderem über die Vernehmlassung zur Rohstoffdeklaration, über die Getreiderichtpreise, die Stromnutzungskosten, die Zuckersteuer in gewissen Kantonen und die Salzreduktion beim artisanalen Brot. Der Genfer Kantonalpräsident Eric Eméry liess zwei Baguette degustieren, die mit einem Salzgehalt von 1,4 g / 100 g hergestellt worden sind. Die Anwesenden waren alle der Meinung, dass das Brot aromatisch ist und genügend Salz enthält. Eméry begründete dies vor allem mit der langen Teigführung und der Dosierung des Wassers. Hier sei das Fachwissen der Bäcker/innen wichtig. Er wies auf die Chevaliers du bon pain hin, die eine enorme Aufklärungsarbeit bei der Taxation der Brote im Zusammenhang mit dem Salzgehalt betreiben würden. Die Mitglieder würden durch die Empfehlungen seines Erachtens nicht bestraft, sondern motiviert, besseres Brot herzustellen.

Der Präsident des Westschweizer Kantonalverbandes Gérard Fornerod warb für eine Teilnahme an der Swiss Bakery Trophy, die vom 30. Oktober bis 3. November in Bulle (FR) stattfinden wird. Am 31. Oktober wird zum ersten Mal der Academy Wettbewerb organisiert, wo 14 Berufsschulklassen um den Sieg des besten Entremetiers kämpfen werden.

Zum Schluss bedankte sich Präsident Silvan Hotz bei den Präsident/innen und Sekretär/innen für die gute Zusammenarbeit: «Ohne Sie ginge es nicht!»

Claudia Vernocchi

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