Die Global Swiss Learning AG hat das Ziel, die Schweizer Berufsbildung digital im Ausland zu verbreiten. Pionierarbeit leistet dabei die Richemont Fachschule. Neu im Boot ist auch der Schweizer Kochverband und der Wigl-Verlag.

Die Global Swiss Learning AG mit Sitz in Zug trägt eine der wichtigsten Ressourcen der Schweiz in die Welt hinaus: die Ausbildung für Berufsleute. In digitalisierter Form werden die Inhalte von schweizerischen Berufslehren für verschiedene internationale Märkte aufbereitet. Die Online-Lehrgänge für Bäcker/innen, Konditor/innen und Confiseur/innen, die zurzeit in Zusammenarbeit mit der Richemont Fachschule erarbeitet werden, befinden sich in China und Brasilien im Test. Neu werden mit dem Schweizer Kochverband und dem Wigl-Verlag die digitalen Kurse für Gastronomieberufe entwickelt.

Gemeinsam mit Richemont

Für die Einhaltung der Schweizer Standards der Lerninhalte und der Zertifizierungen ist das Kompetenzzentrum Richemont in Luzern zuständig. In den beiden Test-Ländern China und Brasilien ist die Global Swiss Learning AG mit diversen Universitäten und Schulen in Kontakt, die daran interessiert sind, die digitalisierten Kurse anzubieten. Dies funktioniert nach dem Blended-Learning-System – einer modernen Lernform, bei der auf einfache und kostengünstige Art die theoretischen Lerninhalte, aber auch handwerkliche Fertigkeiten hauptsächlich mit verschiedenen Formen des E-Learnings, aber auch im Präsenzunterricht vermittelt werden.

«Mit dieser Kooperation können wir unser Wissen viel einfacher und meist auch kostengünstiger einem viel grösseren Publikum zur Verfügung stellen.»

Wichtiger internationaler Markt

«Der internationale Markt spielt bereits seit der Gründung im Jahre 1945 eine wichtige Rolle», betonte Richemont-Direktor Reto Fries im «panissimo», anlässlich der Präsentation des Projekts vor rund einem Jahr. «Mit dieser Kooperation können wir unser Wissen viel einfacher und meist auch kostengünstiger einem viel grösseren Publikum zur Verfügung stellen.» Denn im Verdrängungsmarkt Schweiz sei ein Wachstum fast nicht möglich. Aus diesem Grund sei der internationale Markt in der vom SBC-Zentralvorstand im vergangenen Herbst beschlossenen Strategie bereits enthalten.

Neue Möglichkeiten für die Branche

Was bedeutet dies für die Schweizer Bäcker-Confiseure? Mit dieser Zusammenarbeit würden sich für Richemont sowie für die ganze Branche ganz neue Möglichkeiten erschliessen, und zwar auf allen Bildungsstufen, so Reto Fries. Bereits vor dem Lockdown musste die Fachschule eine Abwanderung von potenziellen Teilnehmenden an physischen Kursen zur digitalen Informationsvermittlung hinnehmen, ebenso ist der Verkauf von Lehr¬büchern stark rückläufig. Fries äusserte sich überzeugt, dass dank dem Einsatz von digitalen Lernmodulen mit einem klaren und strukturierten didaktischen System der Präsenzunterricht optimal unterstützt und die Lernkurve deutlich erhöht werden können.

globalswisslearning.com

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