Markus Lötscher, CEO der Pistor Holding Genossenschaft, ist mit dem Geschäftsjahr 2017 zufrieden, dies trotz schwierigem Marktumfeld. «Mit dem Strukturwandel in der Branche ist ein Wachstum schwierig.»

Pistor verzeichnet zwar im Eigenlagerumsatz gesamthaft ein Wachstum, aber im Segment Bäckerei weist man einen Rückgang von 1,7 % auf. Sind Sie als ehemaliger Bäcker-Konditor mit dem Ergebnis zufrieden?


Die Bäckereien und Confiserien befinden sich in einem schwierigen Marktumfeld. Mit dem Strukturwandel in der Branche ist ein Wachstum schwierig. Wenn man den gesamten Trend der Branche und die Minusteuerung berücksichtigt, sind das erzielte Resultat im Segment Bäckerei sowie der gesamte Jahresabschluss gut und wir sind zufrieden.

Die von Pistor 2017 durchgeführte Kundenumfrage ist erfreulich ausgefallen. Die Kunden aus unserer Branche sind kritischer als jene aus der Gastronomie. Wo gibt es Unterschiede?


Wir sind stolz auf das sehr positive Resultat der Kundenumfrage. Die Unterschiede zwischen den Bewertungen aus der Bäcker- und Confiseurbranche sowie der Gastronomie sind gering. Die Kunden aus der Bäcker-Branche sind die Genossenschafter der Pistor und langjährige Kunden. Sie sind sich einen hohen Standard gewohnt und erwarten die Qualität und Zuverlässigkeit auch von ihrer Firma.

Die 101. GV warf letztes Jahr im Vorfeld hohe Wellen. Fährt die Pistor nun wieder auf ruhigeren Gewässern?


Wir hatten ein intensives Geschäftsjahr mit vielen Herausforderungen. Wir konnten uns nach der GV im Frühjahr endlich wieder auf unsere Aufgaben konzentrieren. Dies war wichtig und hat zu einem grossen Teil zum guten Ergebnis beigetragen.

Mit den Eigentümern einen konstruktiven Dialog zu führen, ist wichtig für die Pistor. An den letztjährigen regionalen Treffen und an der GV konnten wir den Genossenschaftern unsere langfristigen Pläne bezüglich Ausschüttungspolitik und Leistungen an die Branche aufzeigen. Ein Jahr später, also jetzt, ist ein weiterer Teil dieser Absichten mit dem Pistor-Förderfond und dem neuen Konditionenmodell sichtbar.

An der FBK 2017 ist der GastroBeck promotet worden. Wie stark wird dieses Angebot von unserer Branche beansprucht?


Ja, es ist ein Angebot, dass von unseren Kunden geschätzt wird. Unser Fachberater Stefan Freiburghaus ist bei vielen Kunden unterwegs und wir erhalten positive Feedbacks zu dieser Dienstleistung. Ein Paradebeispiel ist die Zusammenarbeit mit dem PfisternBeck im Bern, welche auch im Geschäftsbericht erwähnt ist. Gemeinsam mit Beat Meyer konnte Stefan Freiburghaus ein bereits tolles Konzept noch erfolgreicher gestalten.

Im Jahresbericht schreiben Sie, dass das Anfang 2017 lancierte PistorCare harzt. Weshalb?


Wir wussten von Beginn weg, dass im Pflegebereich niemand auf Pistor wartet. Entsprechend ist es schwierig, in diesem Segment Fuss zu fassen. Auch dauern Produktetests im Pflegebereich viel länger als in der Lebensmittelbranche. Ein bewährtes Produkt wechselt man nur aus sehr guten Gründen. Es ist ähnlich wie zu den Anfangszeiten in der Gastronomie. Wir lernen aber schnell dazu und wollen uns weiterentwickeln.

Was planen Sie im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeit in Zukunft?


Einerseits wollen wir unsere Infrastruktur und den Fuhrpark weiter nachhaltig ausrichten. Sei dies mit dem Betreiben der eigenen Photovoltaikanlage oder den Elektro-Lkws. Anderseits wollen wir auch den Verkauf von nachhaltigen Produkten aktiv fördern sowie unseren Kunden Dienstleistungen zur Verankerung der Nachhaltigkeit in ihren Unternehmen bieten. Wir wollen unsere Mitarbeitenden sowie die Kunden noch mehr für dieses Thema sensibilisieren…

Das vollständige Interview finden Sie in der gedruckten Ausgabe Nr. 9/18 des «panissimo».

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