Die Confiserie Berger AG in Münsingen bäckt und kreiert seit 120 Jahren. Seit den Anfängen von «Brot zum Teilen» im Jahr 2008 beteiligt sich das ganze Team an dieser jährlichen Aktion der Ökumenischen Kampagne von Fastenopfer und Brot für alle.

Anfang Monat endete die Kampagne «Sei Teil des Wandels, gemeinsam für eine Welt, in der alle genug zum Leben haben» von Fastenopfer und Brot für alle. Die Bäcker der Confiserie Berger AG in Münsingen hatten dafür gar ein Monatsbrot kreiert. Versehen mit einer Banderole wurde dieses in allen sieben Filialen im März ins Sortiment aufgenommen und der Kundschaft als «Brot zum Teilen» angeboten. «Ein dunkles Brot, mit verschiedenen Körnern drin und so geformt, dass es leicht gebrochen werden kann.» So umschreibt Betriebsinhaber Chris Berger dieses besondere Produkt, das rund 400 Mal über den Ladentisch ging. «Wir werden nächstes Jahr sicher wieder ein Brot für die Ökumenische Kampagne anbieten. Wahrscheinlich werden wir ein anderes kreieren. Denn wir wollen ein Produkt, das möglichst viele Kunden anspricht.»

Saisonale Produkte


Aus diesem Grund wird Chris Berger spätestens im Herbst mit seinen Bäckern zusammensitzen, festlegen, wie das Brot für die Kampagne 2019 geschmacklich sein soll, mit den verschiedenen Zutaten experimentieren und danach ausgiebig degustieren. «Es ist nicht immer einfach, den Geschmack des Kunden zu treffen. Aber genau das ist unsere Herausforderung», erklärt Berger. Wichtig sei auch, dass die Produkte saisonal sind. Das Monatsbrot soll zudem anders sein als diejenigen, die sich üblicherweise im Angebot befinden. «Da steckt einfach auch Handwerkerstolz dahinter», betont der vielseitig engagierte Bäcker-Konditor, ein gewiefter Marketingprofi und ständig bereit dazuzulernen.

Kampf gegen Food Waste


Engagement für die Schwächeren und Benachteiligten der Gesellschaft ist für ihn als Kiwaner selbstverständlich. Angesprochen auf das Motto der Kampagne wird er nachdenklich. Er schätzt zwar, wie die gespendeten Gelder eingesetzt werden, das Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe überzeugt Berger. «Doch damit alle genug zum Leben haben, müssten wir wohl an einem anderen Ort ansetzen als zu sammeln. Ich denke da an das Thema Food Waste. Was wir abends jeweils noch in den Regalen haben müssen, damit der Kunde zufrieden ist und überhaupt in den Laden kommt …» Berger schüttelt den Kopf. «Das ist meiner Meinung nach ein unschönes Thema. Hier müssten wir im globalen Norden zuallererst ansetzen.»

Die Confiserie Berger AG hat 2011 ein internes Monitoring eingeführt. Jeder Abend wird notiert, wie viel Ware übrig geblieben ist. Dies ermöglicht eine ökologische und betriebswirtschaftliche Ver­besserung des Traditionsunternehmens. «Zusätzlich arbeiten wir mit der Äss-Bar zusammen. Dort wird die Ware auch am nächsten Tag noch verkauft. Zudem können unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Backwaren nach Hause nehmen.» Ein Teil des übriggebliebenen Brotes wird zu Tierfutter verarbeitet. Für Chris Berger ist klar: «Lebensmittel sollte man nicht wegwerfen müssen.»

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«Wir wollen dynamisch und voller Ideen bleiben»