In unserer Serie Our Future berichtet Nina Vogel, Bäcker-Confiseurin, von ihrem Mitwirken am neuen Lehrmittel «Das ideale Produkt – Confiserie».

Während der letzten zwei Monate durfte ich an einem Buchprojekt an der Richemont Fachschule in Luzern mitarbeiten. Es ist ein neues Lehrmittel und heisst «Das ideale Produkt – Confiserie», welches das vierte und letzte dieser Serie ist. Darin werden klassische Grundrezepte Schweizer Confiserie-Produkte dargestellt und mögliche Fehler analysiert.

Theorie in Praxis umgesetzt

Zu meinen Aufgaben gehörten das Testen verschiedener Rezepte und die Herstellung von Produkten für Fotos. Es war sehr spannend, was ich in der Schule theoretisch gelernt habe, praktisch umzusetzen. Beispielsweise kann sich die Produktion von Patisserie-Fondant, bei einem erhöhten Kochgrad von 5°C schon zu einem ziemlich sportlichen Event entwickeln, da das Tablieren viel Muskelkraft braucht. Die vertiefte Auseinandersetzung mit verschiedenen Arbeitstechniken und Fehleranalysen war besonders interessant, da dies im Produktionsalltag etwas untergehen kann. Viele Produkte mussten natürlich auch probiert werden. Im direkten Vergleich der unterschiedlichen Herangehensweisen eines Produktes waren deren kleine Konsistenz- und Geschmacksunterschiede festzustellen, auch wenn sie nicht sichtbar waren.

Das Fotoshooting

Eine weitere tolle Erfahrung waren die Fotoshootings. Einmal nicht nur das fertige Bild zu sehen, sondern den gesamten Prozess dahinter. Nur weil etwas für unser Auge toll aussieht, bedeutet dies nicht, dass es auch auf dem Bild so ist. Auf den hochwertigen Fotografien sieht man jedes kleinste Detail, was Fluch und Segen zugleich sein kann. Der Fotograf wusste ganz genau, wie das Produkt und die Studiolampen platziert werden mussten, damit das gut sichtbar wurde, was wir zeigen wollten. Da dies ein Lehrmittel mit Fehleranalysen ist, müssen dessen Unterschiede ja auch gut erkennbar sein. Auch der zeitliche Aspekt war dabei entscheidend. Bei einer Zuckerarbeit kann man sich etwas Zeit nehmen und experimentieren, bei einem Glace oder Parfait sieht dies ein wenig schwieriger aus.

Der Vorteil klein zu sein

Beim Fotoshooting für die Werkaufnahmen war interessant zu sehen, wie unsere Bewegungen auf den Fotos wirken und was ein Finger am „falschen Ort“ ausmachen kann. Lustig für mich war bei gewissen Aufnahmen, dass ich Dank meiner eher kleinen Körpergrösse dem Licht nicht im Wege war, wie es andere vielleicht wären. Es muss also nicht immer vorteilhaft sein, wenn das Modell gross ist.

Spannende Zeit

Nun sind alle Bilder im Kasten und das Projekt ist für mich abgeschlossen. Die Zeit in der Fachschule Richemont war für mich eine unglaublich spannende Zeit, in der ich viel gelernt habe und sicher noch lange davon profitieren werde. Dankeschön an das gesamte Team der Richemont Fachschule für diese tolle Erfahrung!

Palmares von Nina Vogel, Maienfeld

  • 2012-2015 Grundbildung Bäckerin / Konditorin (Ausbildungsbetrieb, Signer Bäckerei-Konditorei-Café, Zizers)
  • 11.2015 Silbermedaille, 2. der SwissSkills in Genf, Fachrichtung Bäckerei
  • 01.2017 Goldmedaille, Juniorenweltmeisterin der Bäcker in Lyon (F)
  • 2016-2017 Zusatzausbildung Fachrichtung Confiserie (Ausbildungsbetrieb, Chocolaterie Maron, Chur)
  • 11.2017 Goldmedaille, 1. der SwissSkills in Luzern, Fachrichtung Confiserie
  • Letzte zwei Monate: Fachschule Richemont Luzern

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