Faszinierende Premiere: Martina Krügel, die als Bäckerin in Lappland arbeitet, erlebt tiefsten Winter – eine andere Dimension.

Für mich ist etwas Unvorstellbares und noch nie Erlebtes tatsächlich wahr geworden:

Schnee soweit das Auge reicht! Im Moment erlebe ich im hohen Norden von Schweden den Winter in einer ganz anderen Dimension. Innert weniger Stunden kann sich hier eine enorme Menge an Schnee zu Boden legen. Und damit ich zu meiner Stuga finde, darf ich mir erstmal den Weg freischaufeln. Der Schnee auf meinem Dach musste schon mehrmals runtergeschaufelt werden. Und somit hält sich die Aussicht aus dem Fenster ziemlich in Grenzen, denn alles, was ich momentan sehe, ist Schnee.

Einige Einheimische erzählten sogar, dass es schon ein paar Jahre her sei, als es das letzte Mal so viel Schnee hatte und so kalt war. Letztens meinte auch ein Kunde von uns, dass es nochmals so viel Schnee geben wird wie es an Weihnachten hatte. Phuu … da habe ich mir ja den richtigen Winter ausgesucht.

Martina Krügel muss zuerst den Weg freischaufeln, um zu ihrer Stuga zu gelangen.
Versperrter Blick aus dem Fenster.


Sonnenuntergang beim Skifahren

Klingt wie bereits geschrieben – unvorstellbar! Und somit halte ich mich nicht nur in der Backstube mit Mehlsäcken fitt, sondern auch in meiner Freizeit. Natürlich wird nicht nur geschaufelt. Ich kann Dank diesem tiefen Winter mein Hobby – das Skifahren – auch hier in vollen Zügen geniessen. Im Skigebiet nicht weit von Sorsele entfernt war ich neulich Skifahren. Auch das ist hier etwas ganz Besonderes. Nicht nur die verschneiten Wälder und Bäume sind wunderschön, sondern auch am Nachmittag um 15 Uhr den Sonnenuntergang zu beobachten und dazu am beleuchteten Hang meine Kurven zu fahren.

Kein Raclette bei -20 °C

Es entstehen immer wieder fantastische Fotos und wunderbare Eindrücke. Mein geplantes Raclette am Pistenrand musste ich leider auf den Abend in meiner Stuga verschieben. Bei dieser Kälte (-20 °C) wollten die Kerzen nicht so brennen, wie ich mir das vorgestellt hatte.

Auf der Suche nach dem Arbeitsweg

Übrigens kommt es am frühen Morgen schon ab und zu mal vor, auf ungeräumter Strasse fahren zu müssen. Und einmal war es an meinem Feierabend um etwa 15 Uhr schon so dunkel und verschneit, dass ich sogar meinen gewohnten Arbeitsweg nicht beim ersten Anlauf fand. Naja, kein Wunder, wenn alle Schilder und Wegweiser total schneebedeckt sind.

Ja, hier passiert wirklich viel Abgefahrenes, was ich zu Hause in der Schweiz niemals erleben würde. Dieses Abenteuer beinhaltet aber nicht nur die prächtige Schneelandschaft zu geniessen, sondern auch richtig schön anzupacken. In der Bäckerei haben wir ebenfalls immer viel zu tun, für die Lieferung in das Hotel der Autotester oder für andere Bestellungen.

So, liebe «panissimo»-Leserinnen und -Leser, bis zum nächsten Mal. Und falls Ihr ebenfalls ein Teil dieses Abenteuers werden möchtet, meldet euch unter: sarinabieri(at)hotmail.com .

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