Bereits dreimal konnte eine Gruppe Lernender der Berufsbildungsschule Winterthur (BBW) vier lehrreiche Wochen im englischen Norwich verbringen. Sie besuchten eine Sprachschule und arbeiteten in Betrieben.

2015 ermöglichte der Kanton Zürich Lehrpersonen einen fächerübergreifenden Aufenthalt in Norwich (GB). Aufgrund dieses Projekts entschieden sich Peter Zimmermann, damals Bäcker-Konditor-Confiseur-Fachlehrer, und Linda Gribi Zemp, Berufsschullehrerin Allgemeinbildung (bilingualer Unterricht: Deutsch/Englisch) an der Berufsbildungsschule Winterthur, ein solches Projekt für ihre Lernenden durchzuführen. Die Schulleitung erlaubte Linda Gribi Zemp die Projektdurchführung. Sie erlebte die Kontaktaufnahme mit den Verantwortlichen der Lehrbetriebe jener Lernenden, die teilnehmen wollten, als eine grosse Bereicherung. 20 Betriebe (vgl. Link unten) ermöglichten 2016–2018 einer/einem oder mehreren Lernenden die Teilnahme.

Die bisher drei Projekte wurden im Rahmen des Schweizer Programms zu Erasmus+ von Movetia, der Schweizer Agentur für Austausch und Mobilität, finanziell unterstützt. Diese fördert u.?a. im Bereich Berufsbildung Mobilitätsprojekte für Lernende, Lehrabgänger/innen und Berufsbildungsverantwortliche. Dem Projektträger (hier die BBW) werden Reise- und Aufenthaltspauschalen ausbezahlt.

England-Projekt 2016

Acht bilinguale Bäcker-Konditor-Confiseur-Lernende im dritten Lehrjahr nahmen – neben den Berufsbildungsverantwortlichen Linda Gribi Zemp und dem seitdem pensionierten Fachlehrer Peter Zimmermann – an diesem «Mobilitätsprojekt» teil. Es fand vom 2.–29. Oktober 2016 in Norwich im County Norfolk statt. Sowohl die Projektverantwortlichen als auch die Lernenden genossen die intensive, lehr- und arbeitsreiche Zeit sehr.

Während der ersten beiden Wochen besuchten alle Teilnehmenden die Sprachschule Nile. In der dritten und vierten Woche arbeiteten sie in englischen Bäckereien, Konditoreien oder Hotels. Zudem nahmen alle Lernenden und Lehrpersonen am kulturellen Rahmenprogramm teil, das Linda Gribi Zemp vorbereitet und organisiert hatte. Auch die Sprachschule organisierte einige interessante Events während der ersten beiden Wochen.

Damit der Umgang mit der englischen Sprache zusätzlich gefördert wird, waren alle Teilnehmenden in Gastfamilien untergebracht. Alle fühlten sich dort wohl, und viele Freundschaften wurden geknüpft.

Die Lernenden waren auch sehr glücklich mit ihren Betrieben; und dies beruhte auf Gegenseitigkeit. Die englischen Arbeitgeber hätten unsere Lernenden am liebsten behalten!

Die Teilnehmenden investierten mit dem Einverständnis ihrer Lehrbetriebe zwei Wochen Ferien sowie zwei Wochen unbezahlten Urlaub. Zudem bezahlten sie eine Pauschale, um die die Förderbeiträge von Movetia übersteigenden Kosten zu decken.

Die Lernenden waren sehr motiviert, engagiert und fleissig. Ihre Disziplin war jederzeit vorbildlich. Es gab keinerlei «Scherereien» oder Unfälle. Alles klappte wie geplant. Die englischen Betriebe waren von dieser Kooperation sehr begeistert. Dadurch konnte ein umfangreiches Netzwerk von Praktikumsplätzen aufgebaut werden. Auch die bereits gute Zusammenarbeit mit der Sprachschule wurde intensiviert. Beide Faktoren bildeten beste
Voraussetzungen für kommende Projekte.

England-Projekt 2017

Im Oktober 2017 führte Linda Gribi Zemp die zweite vierwöchige Runde des Projekts durch – wiederum begleitet von Peter Zimmermann. 16 Lernende durften mit nach Norwich fahren. Fahren im wahrsten Sinne des Wortes: Aus ökologischen Gründen erfolgte die Reise diesmal mit dem Zug, was bei dieser Strecke eine sehr spezielle Erfahrung war.

Auch diese Crew von Lernenden erlebte eine erfahrungsreiche Zeit, in der sie ihre Selbständigkeit und ihre Offenheit für Unbekanntes und Neues unter Beweis stellen konnte. Ihre Entdeckerfreude kam voll zum Zuge.

Zufriedene Lernende

Die Arbeitseinsätze in Bäckereien, Konditoreien oder Hotels wurden von den Lernenden in Tagebüchern festgehalten (vgl. Link unten zum vollständigen Bericht). Aus diesen geht hervor, dass sie den Leuten in Norwich, ihren Tätigkeiten in Schule und Betrieb sowie auch der Stadt selber sehr viel abgewinnen konnten.

«Ob es die Jugendlichen formulieren können oder nicht; sie spürten: ‹Wir sind es unseren Lehrkräften wert› und schöpften daraus Kraft», schrieb eine Mutter per Mail.
Ende Oktober 2018 ging bereits die dritte Runde des «England-Projekts» zu Ende, die zurzeit ausgewertet wird.

PDF zum Herunterladen:

Beteiligte Betriebe

Vollständiger Bericht

Das könnte Sie auch interessieren

Zwölf Fragen an die Schweizer Meisterinnen