Mit der Berufsprüfung nimmt Jeremias Witschi, Flury Bäckerei Tea-Room AG in Koppingen, nun die nächste Herausforderung in Angriff. Das Ziel schien zu Beginn in weiter Ferne zu liegen. Doch die erste Hürde ist bereits geschafft.

Der Startschuss ist gefallen. Seit August bin ich mit meinen Klassenkolleginnen und -kollegen des Öfteren an der Richemont in Luzern anzutreffen. Gemeinsam haben wir die Berufsprüfung in Angriff genommen.
Anfangs war es der grösste Blindflug, den ich bis jetzt erlebt hatte. Die Ungewissheit am ersten Tag war mehr als spürbar. Die Menge an Fragezeichen, die durch die rauchenden Köpfe schwirrten, liessen nicht verheimlichen, wie jeder angestrengt versuchte eine Vorstellung davon zu bekommen, worauf wir uns eigentlich eingelassen hatten. Ich glaube, das ist zum Teil bis heute so (zumindest bei mir), aber das Ganze beginnt langsam Form anzunehmen.
Die Gesichter bleiben unvergessen, als wir einen ganzen Vormittag über die praktische Prüfung orientiert wurden. So ziemlich jeder fand sich vor einem riesigen Berg wieder. Ich war auf jeden Fall kurzzeitig «erschlagen». Hunderte Gedanken, Ideen, Zweifel und Ängste schossen durch den Kopf, die es erst einmal zu sortieren galt. Mittlerweile hat sich das Ganze ein wenig relativiert. Die Herausforderung wird zwar nicht kleiner, aber zumindest kann ich mit etwas Distanz die Dimensionen besser einschätzen und habe meine Punkte, wie und wo ich ansetzten möchte.

Starker Rückhalt

Es tut gut zu wissen, dass ich diesen Weg nicht allein gehen muss. Zu Hause stosse ich immer auf offene Ohren und kann schnell loswerden, was mich beschäftigt. Dank der Verankerung meines Umfelds in der Branche findet sich leicht ein Gesprächspartner, wenn ich irgendwelche Ideen oder Gedanken besprechen möchte. Diese Zweitmeinung ist mir sehr wichtig und endet nicht selten in einem wertvollen, fachlichen Rat.
Eine weitere grossartige Erfahrung darf ich derzeit in der Klasse machen. Von den 18 Kolleginnen und Kollegen kannte ich vor dem 13. August gerade einmal zwei, und auch diese nur flüchtig. Trotzdem hat sich nach so kurzer Zeit, in der wir uns kennen und schätzen gelernt haben, eine unglaubliche Einheit gebildet. Wir haben alle dasselbe Ziel vor Augen, und jeder hilft jedem, um auf Kurs zu bleiben. Es fühlt sich an, als wären wir seit Jahren gemeinsam unterwegs.
Mit der Modulprüfung in Betriebswirtschaft ist jetzt die erste Hürde genommen, und ich freue mich auf jede weitere, die ich mit dieser verrückten Bande von Gleichgesinnten in Angriff nehmen darf.

Jeremias Witschi

  • 2010 – 2013: Lehre als Bäcker-Konditor in der Bäckerei Eichenberger, Langnau i. E.
  • 2013 – 2014: weiterhin im Lehrbetrieb
  • 2014 – 2015: Bäckerei Backbord, Ostermundigen
  • 2015 – 2016: Bäckerei Bread-à-porter, Bern
  • Seit 2016: Flury Bäckerei Tea-Room AG, Koppigen
  • Seither: Weiterbildungen wie z. B. Berufsbildner und im Bereich Mitarbeiterführung
  • Seit August 2018: Berufsprüfung, Richemont Luzern

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