An der Richemont Fachschule geht Werner Hürlimann in Pension. Er übergibt seine Beratungsaufgaben an Andreas Dossenbach. Dieser wiederum übergab die Leitung QS Labor an Florian Widmer und verabschiedet sich im nachfolgenden Text aufgrund seiner persönlichen Erlebnisse von «Brotpapst» Hürlimann.

2017 wird wohl als «Wandlungsjahr» in die Geschichtsbücher der Richemont Fachschule eingehen. Mehrere langjährige Mitarbeiter gingen in Rente oder die Pension steht bevor, so auch beim sogenannten «Brotpapst» Werner Hürlimann. Als ehemaliger Leiter QS Labor übernehme ich, Andreas Dossenbach, seine Beratungsaufgaben. Nachfolgend ein paar Details aus Werner Hürlimanns und meinem Berufsleben.

Am 1. November 1977 begann Werner seine Tätigkeit im Richemont als Bäckereimitarbeiter, und ich befand mich – nebst der Pubertät – erst in der Phase der Berufswahl. Ich entschied mich 1979 in die Fusstapfen meines Vaters zu treten und den Beruf des Bäcker-Konditors zu erlernen. Mein erster Kontakt mit Werner Hürlimann war am Lehrlingskurs im Jahre 1982. Werner assistierte hochkonzentriert Venanzio Restori und musste schauen, dass nebst den Witzchen von Restori die Produkte perfekt und zur Zeit aus dem Ofen kamen. Das zweite Treffen war an den Schweizer Meisterschaften im November 1983, an denen Werner als «Tätschmeister» waltete. Ein Jahr später war er mein Coach für die Europameisterschaften der Bäckerjugend. Leider war das einmalige Training nicht so zielführend, und es reichte nur für Platz vier. Anschliessend trennten sich uns unsere Wege. Werner wurde im Jahre 1992 Nachfolger von Venanzio Restori und leitete die Bäckereiabteilung von Richemont mit Erfolg bis 2011.

Unsere Wege kreuzten sich 1997 abermals, als Werner mich als Bäcker und Versuchsbäcker in seine Elitetruppe aufnahm. Unter seinen Fittichen lernte ich das erste Mal in meiner Bäckerkarriere, wie man einen Teig korrekt knetet, die Teigtemperatur berechnet, einen weichen Zopfteig richtig verarbeitet und und und … Ich erinnere mich noch gut daran, wie mir Werner eintrichterte, dass der Mann an der Knetmaschine der Wichtigste sei. Ich glaubte es natürlich, und ich kann das heute noch bestätigen. Unsere Wege, wenn auch nur räumlich, trennten sich wieder. Ich übernahm 2001 nach abgeschlossener Berufsprüfung das Richemont-Labor mit Versuchsbäckerei und Werner backte weiter seine Brötchen und machte ab 2012 als Fachberater auch international Karriere. Wie es halt so ist, vergehen auch die schönsten Zeiten; wir werden älter und gehen dann mal mit 65 Jahren (ich wohl später) in den wohlverdienten (Un)-Ruhestand.

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